Valentina klettert

Wer kennt ihn nicht, den alten Gamerspruch: Das Leben ist ein Scheiß-Spiel, aber die Grafik ist Hammer! Ich jedenfalls musste daran denken, als ich beim zu Teambildungs-Zwecken veranstalteten Hangeln im Kletterwald in den Seilen hing. Und zwar lautstark lamentierend:

„Ich finde Computerspiele viiel besser, das ist entspannter und ungefährlicher! Ein bisschen Unholde-Bashing, ein paar Klettereinlagen per Button plus ein Endgegner und ferdisch!“
Ich war ja auch selbst schuld. Die Schlange am roten, also schwereren Parcours, war kürzer als die am blauen, leichten Parcours. Als zetere ich weiter, das ich hiermit vor Zeugen schwöre, nie wieder aus Faulheit die kürzere Schlange zu wählen. Bei Lara Croft sieht das immer so einfach aus, die zieht sich lässig an aalglatten Klippen hoch, wenn sie nicht sowieso mit einem dreifachen Rittberger vom Seil auf den 2-Millimeter-Vorsprung hechtet. Der Grund als diesen Ungemachs: Betriebsausflug mit der Redaktion.

Ich fürchte, ich habe eine weitaus weniger elegante Figur als Lara gemacht. Kollege Wini musste zwar zwischenzeitlich ans Atmen erinnert werden, tänzelte aber ansonsten wie Indiana Jones über an Bindfäden aufgehängte Holzstöckchen-Brücken. Und meine Kolleginnen Catrin & Steffi sind wie Tarzan und Cheetah durch die Baumkronen geschossen.

Apropos, an der Stelle, an der man von einer Baumplattform an einem Seil wie Tarzan durch die Luft an ein senkrecht aufgehängtes Netz schwingen muss, musste ich auf Psycho-Doping zurückgreifen. Ich bitte die am Boden versammelten Feigli…, äh Zuschauer, bis 3 zu zählen. Ich brauche für schwierige Aufgaben einfach etwas positiven Druck. Dann schwinge ich los und grabsche nach dem Netz. Und wünschte, ich wäre eine Spinne. Mit nur zwei Armen zwei Karabiner vom Sicherungsseil lösen und gleichzeitig im Netz festkrallen, das übersteigt meine Möglichkeiten irgendwie. Ein weiteres Mal stelle ich fest: Das Real Life ist kein einfaches Jump’n Run.
Nach der Seil-Action wechselt der Parcours von rot auf dunkelrot, angezeigt durch ein Schild am Baum. Was?! Mitten im Level? Aber an dieser Stelle gibt’s Gottseidank eine elegante Ausstiegsmöglichkeit, in Gestalt einer Seilleiter. Ich beschließe, das ich ein weitaus besserer Zocker, als Klettermaxe bin und nehme die Abkürzung auf den sicheren Erdboden.
Währenddessen lotst der Chef im blauen Parcours seinen Nachwuchs über die Seile. Ein Teil der erwachsenen neues-Belegschaft hat sich diesem Real Life Jump’n Run gleich komplett verweigert und den sicheren Biergarten um die Ecke vorgezogen. Inzwischen hege ich ein gewisses Verständnis. Ich hatte ja als Betriebsausflug Bowling vorgeschlagen. Schließlich hatten dafür alle schon an der Wii geübt. Aber El Cheffe wollte Klettern, also wurde geklettert. Und ja, es hat trotzdem auch Spass gemacht. Immerhin weiß ich jetzt, das das Rl echt total kompliziert ist (Achtung: Übertreibung verdeutlicht…).

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Das Real Life Jump’N Run
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4 Kommentare zu „Das Real Life Jump’N Run

  • August 7, 2007 um 12:57 pm Uhr
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    Auweiha! Ich war in Jump’n run Games nie wirklich gut. Also hätte ich da warscheinlich kläglich versagt *g* Ich glaube ich hätte auch den Biergarten vorgezogen 😉

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  • August 8, 2007 um 9:54 am Uhr
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    Ich finds total lustig, vor allem den Muskelkater am nächsten Tag, weil man sich so verausgabt hat.
    Man sollte es aber auch nicht übertreiben und spätestens abends wieder ne Briese PC Abgase schnuppern, sonst könnte man sich noch an die frische Luft gewöhnen 🙂

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  • August 9, 2007 um 10:50 am Uhr
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    …tja, ich werde dich beizeiten an das „ich stelle mich NIEEE wieder in der kürzeren schlange an!“ erinnern.
    wieso eigentlich cheetah? hast du etwa meine akustische affeneinlage im klettertunnel doch noch mitbekommen? grosser spass, und beim nächsten mal die schwarze route – gelle?

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  • August 13, 2007 um 12:07 pm Uhr
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    kleiner nachtrag: am samstag wagten meine besser hälfte, genannt das schöne bein, und ich uns in die schwarze route. alter schwede! wie heisst es doch so schön: das leben ist kein ponyhof – und im affenhaus muss man auch schon alle sinne beisammen haben, wenn man sich von autoreifen zu autoreifen schwingt. oder sich verzweifelt an ein zahnstocherförmiges stöckchen klammern, um den abgrund zu überwinden. diesmal hab ich auch muskelkater. miau!

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