Nachdem ich Dungeons & Dragons Online schon eher mäßig fand, war zu zugegebenermaßen bei HdRO etwas skeptisch. Und das kommt aus dem gleichen Haus. Aber egal, es klang in vielen Vorbesprechungen nicht so verkehrt, also Zeit, sich ein eigenes Bild zu machen.

Das spannendste zu Beginn ist ja bei einem MMO immer die Charakterwahl. Das dauert hier nicht ganz so lange, weil es nicht so wahnsinnig viele Möglichkeiten gibt. Nur 4 Rassen stehen zur Auswahl und nicht mal bei allen kann man Männlein und Weiblein wählen. Ich glaube, bei den Zwergen ist das so gewesen.
So, was nehme ich… Menschen: Zu normal. Elb? Zu perfekt. Zwerg: Geht nur als Männchen. Hobbit? Mal was anderes, gekauft!
Bei der Namenswahl bekomme ich den offensiven Hinweis, dass Hobbit-Mädels gerne Blumennamen bekommen. Ein paar Beispiele werden genannt, die ich natürlich nicht einfach übernehmen will. Ich gehe kurz über meine Balkon-Bepflanzung: Stiefmütterchen… Och nee. Lavendel. Etwas unpassend für einen pummeligen Hobbit. Efeu: Brauchen wir nicht drüber reden. Hortensien: Uah!
Also, um das zu beenden, der Blick aus dem Fenster fällt auf Löwenzahn am Straßenrand. Gekauft!

Nun kanns ja losgehen. Zuerst findet man sich in einem Intro wieder, ohne andere Spieler. Bisschen irritierend, weil man nicht gleich weiß, wo man sich befindet. Und ich bin so WoW-gebrieft 😉
Das ändert sich aber schnell, denn Steuerung und Interface sind so nah an WoW, dass das eingewöhnen leicht fällt. W,S,A,D oder bewegen mit der Maus, alles identisch, das macht die Sache entspannt.
Grafisch gefällt mir das ganze ziemlich gut. Zwar gibt’s hier und da mal Ecken und Kanten, aber insgesamt ist es ziemlich malerisch. Die Charaktere könnten ein bisschen netter animiert sein, sowohl beim Kämpfen also auch beim normalen Bewegen. Wenn Löwenzahn, die im Übrigen der Schurken-Klassen angehört, zum Überraschungsangriff startet, wird das nicht besonders auffällig mit Effekten garniert. Und mein ohnehin nicht gerade mit Ballett-Tänzer-Figur ausgestatteter Hobbit bewegt sich ziemlich bucklig vorwärts.
Was die Quests betrifft, die ähneln dem, was man so kennt: 6 Spinnen ausmerzen, Handtasche von Lady Schneggeschiß aus dem Räuberlager holen, etc pp. Aber bei 1500 Quests finden sich halt nicht nur intelligent erzählte, kreative Aufgaben. Zum Thema nervige Quests findet sich übrigen bei Antigames ein sehr erheiternder Beitrag, sehr lesenswert.
Die Questbeschreibungen sind ähnlich ungenau, wie in WoW auch, aber das Suchen gehört schließlich dazu. Dafür ist die Schrift im Questfenster so groß, dass sie auch Ultra-Kurzsichtige gut lesen können. Und die Schrift ist auch nicht mittelbraun auf zart-beige… Das mag eine Nebensächlichkeit sein, aber es fiel mir auf. Und das hier ist natürlich ein total subjektiver Artikel 😉
Was wirklich blöd ist, ist häufig benötigte NPCs zu finden. Zum Beispiel den Schurkenlehrer. Zwar hat man mich irgendwann mal darauf hingewiesen, wo der Kerl steht. Aber das hatte ich dann auch wieder vergessen. Eine Möglichkeit, wie in (sorry, dass ich es schon wieder erwähne) WoW, wo man die Wachen nach wichtigen NPCs fragen kann, wäre ganz schön.
Nette Idee ist die Sache mit den Titeln. Um die 400 verschiedene gibt es und man erwirbt sie quasi nebenbei. Zunächst lautet Löwenzahns Titel, der dann auch hinter ihrem Namen angezeigt wird, Löwenzahn von den Harfüßen. Die Harfüße sind eine der Hobbit-Clans, denen man sich anschließen kann. Nachdem ich bis Level 6 kam, ohne das Zeitliche zu segnen(was auch nicht so schwierig ist, aber immerhin), gabs den Titel, die Wachsame.
Ebenfalls quasi im Vorbeigehen kann man Talente erwerben. Wenn man ein und dieselbe Fähigkeit immer wieder anwendet, erwirbt man darin, fast schon logisch, besonderes Talent. Es dauert allerdings eine ganze Weile und eventuell viele, viele Gegner, bis es soweit ist.
Und dann wäre da noch dieses lustige Interaktions-Dings, was bekanntlich für MMOs typisch ist. Vor allem macht es Spaß, auszuprobieren was geht und wie das aussieht. Ich treffe Olk, von den Starren, ebenfalls Hobbit. Fröhliches Winken auf beiden Seiten. So, mal ein Tänzchen hinlegen, mit /tanzen. Erheiternd, wenn sich die beiden dicklichen Hobbits etwas vortanzen. Weiterausprobieren… hm, /lachen. Ist zwar leider nicht mit Sound unterlegt, sieht aber großartig aus. Löwenzahn wirft sich auf den Rücken und strampelt kichernd mit den kurzen Beinen. Toll 😉
Nach einigen Quests kommt es zur ersten Instanz-Aufgabe. Instanzen gibt es im Herrn der Ringe so wie aus WoW bekannt, aber auch, um die Geschichte für den einzelnen Spieler voranzutreiben. Hieß in diesem Fall, ins Städtchen Archet versetzt zu werden, das gerade überfallen wird. Das spielt sich natürlich nur für mich ab und nicht für alle anderen Spieler, die gerade in Archet sind. Hier muss ich mich zum ersten mal durch größere Gegner-Horden kämpfen, die aber immer noch Level-angepasst einfach sind. Danach bekomme ich für das Meistern dieser Aufgabe eine Karte der Heimat. Die ermöglicht es, zum sogenannten Markstein zu reisen, was dem aus WoW-bekannten Ruhestein entspricht.
An dieser Stelle und bei Level 6 bin ich gerade, leider ist die Zeit zum spielen immer zu wenig 😉
Und, für mich ein Riesen-Kritikpunkt: Kein Mac-Support! Es kann doch nicht so schwer sein, wenn man bei Blizzard sowieso schwer abguckt, da gleuich auch zu machen. Es geht doch eigentlich nur der Client? Fazit: Schönes Spiel, aber: Vorerst spiele ich zu Hause weiter WoW. Da steht nämlich ein Apple…

Ein Spiel, sie alle zu knechten
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