Yoshi-Schlappen
Yoshi-Schlappen

Hier gibts unsere Gamescom-Ausgabe zum ansehen. Und auch wenn es das Bild suggeriert, weder ich noch die Kollegen haben die Füße hochgelegt (nur kurz für den Schuss mit den Yoshi-Schlappen ;-)), wir haben folgende Beiträge recherchiert, gedreht, geschnitten und getextet:

Die Gamescom 2013 verspricht ja eigentlich immer „Mega-Trends – dieses Jahr mit dem Zusatz „2013“. Klarrerweise sind neue Konsolen in da house. Oder jedenfalls an der Schwelle zur Haustür. Die neue Konsolengeneration PlayStation 4, Wii U und Xbox One verheißen uns intensivere Spielerlebnisse. Moment, hatten wir das nicht vor zwei Monaten schon mal? Auf der E3? Wir forderten in unserem Fazit mehr Arthouse, mehr Bandbreite und weibliche Charaktere mit mehr Substanz… also, nicht nur obenrum. Immerhin: Über Storytelling wurde in Köln geredet. Am runden Tisch bei Sony, wo sich unter anderem Sony-CEO Shuhei Yoshida und David Cage zusammensetzten.
Die Gamescom ist im Grunde ein Update der E3. Jegliche relevante Ankündigung wird gemeinhin schon im Juni in L.A. getan. Und überhaupt, lasst uns kurz larmoyant werden: Früher war noch Aufbruchstimmung. Früher wurde dick aufgetragen, heute wird gerne abgesagt. Vielleicht war früher mehr Enthusiasmus. Weil Videospielfirmen von warmherzigen Nerds geleitet wurden und nicht von kalten BWL-Managern, Erbsenzählern oder McKinsey. Der Markt setzte weniger um, aber es funktionierte. Heute ist es ein Milliardengeschäft und Publisher und Studios schließen. Oder werden erst aufgekauft und dann geschlossen.
Na gut, vielleicht ist das übertrieben. Und natürlich gibt es Dinge auf der Gamescom, über die es zu reden lohnt. Über die man reden muss!
Die vielleicht wichtigste Besonderheit der Gamescom: Sie ist kein hehrer, abgeschlossener Fachkongress, kein hermetisch abgeriegelter Fachbesucher-Only-Event. Weil hier auch diejenigen hindürfen, die diesen ganzen Zirkus erst möglich machen: Die Spieler. Somit wird die Gamescom zu einem Festival, wo Gaming als Lebenseinstellung sichtbar wird….

Die einzelnen Themen:

Die Besucher: Videospiele sind in den letzten Jahren offensichtlich zu mehr geworden, als nur zu einem kommerziell erfolgreichen Unterhaltungsmedium. Nämlich fast zu so etwas wie einer Lebenseinstellung oder wenigstens einem Lebensgefühl. Die natürlich ganz unterschiedliche Ausprägungen haben kann. Einige Spieler fühlen sich in einem abgegrenzten Bereich pudelwohl, und begreifen sich als einzig wahre Hüter des Hardcore GamingsFast so, wie Theatergänger sich womöglich als einzig wahre Hüter der Hochkultur begreifen. Was auch immer. Andere betonen eher die Gemeinsamkeiten zu anderen Kulturformen. Wir machten uns auf die Suche nach den unterschiedlichen „Lebenseinstellungen Gaming“ auf der Gamescom: auf dem Zeltplatz, bei den Cosplayern, an den Drehkreuzen und in den Schlangen beim Lieblingsspiel.

Die Indie-Offensive: Indies haben längst einen festen Platz auf den Konsolen erobert: es gibt einen Markt für sie. Kein Wunder, dass Microsoft und Sony Indie-Titel sogar auf ihren Pressekonferenzen zusammen mit Blockbustern ankündigen. Was ist überhaupt Indie, was verstehen die Entwickler selbst darunter und finden sie diese Entwicklung alle gleichermaßen gut? Wir traffen unter anderem die Indie-Devs von „Press Play“ und fragen bei Microsoft und Sony nach, was es mit der Charme-Offensive in Sachen Indie-Games auf den neuen Konsolen auf sich hat.

Die Außenseiter: Auf der Gamescom gibt es unzählige Stände und Themen, die von der Öffentlichkeit praktisch nicht wahrgenommen werden. Darunter Geheimtipps, Randthemen, Außenseiter, Entwickler aus Ländern, die man nicht mal auf der Landkarte finden würde, Belangloses, Absurdes, Schönes. Wir richten die Kamera auf die Außenseiter.

GaymerX: Am 3. und 4. August fand in San Francisco die erste Gaming Convention statt, die sich mit „queer geek culture“ befasst. Die Videospiel-Industrie, die sich sonst gerne damit brüstet, erfolgreicher als die Filmindustrie zu sein, hat in Sachen Themen-Bandbreite durchaus Nachholbedarf. In Blockbuster-Spielen gibt es nur gottgleiche Helden und Wespentaillen-Heroinen. Wenn ein Held dann doch mal „düster & gebrochen“ sein darf, dann hat er trotzdem noch die elegante Seitwärtsrolle mit gleichzeitigem beidhändigen Schusswechsel drauf. Homosexuelle kommen in diesem Unterhaltungsmedium nicht vor, Minderheiten genauso wenig. Es scheint, als sei im dem Thema Videospiel genauso viel Testosteron drin, wie bei Fußball. Homosexuelle Game-Designer? Schwule & Lesben in Games? Gabs das nicht schon bei den Sims? Themen, über die auf der GaymerX geredet und diskutiert wurde. Dabei redeten Mitarbeiter von genauso offen, wie Indie-Devs. Unser Autor Willie war da.

Außerdem: Das Pixelmacher „120-Sekunden-Review“ und Herr Kaschkes „Planet oft the games“.

Pixelmacher auf der Gamescom 2013
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4 Kommentare zu „Pixelmacher auf der Gamescom 2013

  • August 27, 2013 um 11:20 pm Uhr
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    jetzt mal ehrlich: wat fürn Scheiß war das denn?

    Pixelmacher soll doch ein Magazin über Videospiele-Kultur sein, nicht wahr? Was bringt ihr dann in der Gamescom Woche auf den Schirm? Eine Anreihung verschwurbelter Themen, bei der die größte Computerspielemesse der Welt nur die Kulisse für teils abseitige, teils an den Haaren herbeigezogene Themen liefert. „Wir beantworten Fragen, die niemanden interessieren“ ist offenbar Euer Wahlspruch. Dieses krampfige Indiegehabe ist echt nervig.

    Schon das Aufmacherthema „Was ist ein Gamer?“ lässt einen ziemlich ratlos zurück. Ist das die Frage, die einem am meisten unter den Nägeln brennt, wenn Gamescom ist? Weiter gings mit einem wohlfeilen Beitrag über „Indie Games sind wichtig“. Erkenntnisgewinn? Zero.

    Ganz verirrt habt ihr Euch dann, als ihr in die Sphären des Schwul-lesbischen-Gamings mit einem überlangen Bericht abgetaucht seid.

    Liebe Pixelmacher, vielleicht nehmt ihr mal Eure eigene Botschaft aus dem ersten Beitrag zur Kenntnis: Gaming ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Wir brauchen keine Randgruppenmagazin, dass offenbar noch stolz darauf ist, sich durch seine Themenauswahl in der Nische zu verbarrikadieren.

    Wenn Gamescom ist, dann möchte ich eine vernünftige Berichterstattung über die Gamescom. Was das heißt? G A M E S COM!!! SPIELE! Jetzt kommt nicht damit, dass das die Spielezeitschriften auch machen würden. Lasst Euch etwas einfallen. Ich will News und Reviews über die neusten Games, Hintergrundberichte, Interviews mit Machern und Fans und überhaupt aus der Szene.

    Euer Pseudo-Gehabe à la „Wir sind so indie und mit der Industrie haben wir nix zu tun“ könnt Ihr Euch echt schenken. Zumal das ganze von einem unerträglich aufgesetzten und vollkommen unglaubwürdigen Kommentar begleitet wird. Journalistisch ist das alles sehr, sehr dünn. Ich habe ja leider auch die leise Befürchtung, dass ihr das einfach nicht besser könnt. Schade!

    „Pixelmacher“ das ist für mich leider vor allem eine vertane Chance, interessant über Gaming Kultur zu berichten.

    bedauert
    Fabische

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    • September 13, 2013 um 11:08 am Uhr
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      Hey Fabische,

      1. sorry, dass ich jetzt erst zum reagieren kommen. Gamescom & Urlaub took over.

      2. Danke für die ausführliche Kritik, wir können sowas noch viel mehr brauchen. Egal wie hart, solang’s wie von dir zwar hart und offen, aber einigermaßen pfleglich formuliert ist 😉 Ich kann lediglich einen Punkt überhaupt nicht nachvollziehen. Aber dazu weiter unten mehr.

      3. Tatsächlich ist die Themenwahl dieses Jahr anders gewesen, als in den vergangenen Gamescom-Sendungen. Das hat einmal den Grund, dass wir bereits die E3 abgedeckt haben. Wie erwähnt ist die Gamescom halt wenig mehr als ein Update. Natürlich kann man hingehen und all die Spiele covern, die in der E3-Sendung keinen Platz mehr fanden. Dagegen haben wir uns entschieden, weil wir tatsächlich kein 30-Minuten-Review-Fest feiern wollen. Das passiert im Netz schneller und oft sogar besser.
      Sicher wäre eine solche Rewview-Sendung nur das eine Extrem. Wir hätten vielleicht einen Mittelweg fahren können und über die interessantesten Titel (was natürlich auch immer ein stückweit subjektiv ist) Hintergrund-Berichte versuchen. Ich sage „versuchen“, weil genau das auf einer Messe so gut wie nicht möglich ist. Aus verschiedenen Gründen. Zum Beispiel, weil man Spiel-Präsentationen so gut wie nie (Tendenz steigend) filmen darf. Das gezeigte Material bekommt man in aller Regel auch nicht nachträglich zur Verfügung gestellt. Entwickler-Interviews sind oft das einzige, was noch bleibt. Was nicht das Schlechteste wäre, im Gegenteil, aber da bekommt man dann auch gerne 20 Minuten-Slots. Für TV-Teams arg wenig, weil man normalerweise ein paar Minuten braucht, ein Bild einzurichten, etc. Dazu kommt, dass Entwickler heute derartig gebrieft werden, das kaum noch einer sagt, was er denkt. Alles auf der E3 im Übermaß erlebt.
      Was bleibt da noch, als Hintergrund? Einen guten Hintergrund-Bericht kann man eigentlich nur realisieren, wenn man im Vorfeld schon etwas drehen kann (Studio-Besuche, längere Entwickler-Interviews, Hintergrund, etc.). Auch das wird zunehmend schwieriger, weil die Spiele-Branche immer restriktiver vorgeht. Was auch an den inzwischen weltweit parallelen VÖ-Terminen liegt: Die wollen da einfach vorher so wenig wie möglich aus der Hand geben. Wahrscheinlich wäre ein Bericht über diese Umstände mal sinnvoll 😉
      Themensetzung ist natürlich immer auch Geschmackssache und Streitthema. Auch innerhalb der Redaktion, wie dich nicht überraschen wird.

      Zum Auftaktstück: Wir fanden es angemessen, nach Jahren mal was über die Besucher der Gamescom zu machen. Das ergab sich aus der Diskussion über diesjährige Gamescom-Themen. Uns fiel einfach auf, dass in den letzten Jahren aus dem Thema Gaming sowas wie eine Art Lebenseinstellung geworden ist – oder besser gesagt, ein Lebensgefühl. Das hat sich bei der Aufregung über das unsägliche „Gamer stinken“-Stück seinerzeit gezeigt. Das sitzt bei vielen Besuchern immer noch tief: Wir haben danach nicht mal gefragt, aber die Leute wollten darüber reden. Also haben wir zugehört. Das Stück ist eine Moment-Aufnahme und sollte Besuchern eine Stimmer geben. Es zeigt natürlich nur eine kleinen Ausschnitt, aber wir fanden das wichtig.

      Bei dem Stück über die Indie-Offensive war es so, dass das auf der Themenliste landete, weil es definitiv eines ist. Natürlich gibt es unterschiedliche Ansätze, darüber zu berichten. Das hängt auch ein bisschen davon ab, was man an Statements einfangen kann. Man versucht bei solchen Themen, eine „Erzählzeile“ zu finden: Also zu Beginn festzulegen, was ist das Kernthema. Das war hier die Frage, warum setzen die großen Publisher auf Indies und was haben die Indies slebst davon. Das die Konsolenhersteller natürlich primär gesandstrahlte Marketingaussagen von sich geben, hat auch dem Autor des Stücks nicht begeistert. Aber das können die meisten Zuschauer mit Sicherheit einordnen. Und da waren durchaus Leute drin, die was zu sgane hatten, so wie der argentinische Entwickler.
      Aber was die Themensetzung betrifft, kann man sich wie gesagt lange streiten. Da beanspruchen wir nicht, immer perfekt zu entscheiden.

      So gar nicht nachvollziehen kann ich die Kritik an dem Bericht von der GaymerX-Con. Wie jeder gute Vergleich hinkt auch dieser, ich ziehe ihn trotzdem: Fußball ist auch längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen, trotzdem gibt es bei einigen Fans und in Stadien eine gewisse Neigung zur Homophobie und Probleme mit Rasissmus. In beiden Bereichen, Fussball wie Gaming, ist das vielleicht keine Mehrheit, aber eine unschöne Sache. Darüber kann man mal reden.

      Wir hatten ursprünglich auch mal über den Konsolenkampf als Thema geredet, aber das haben wir ebenfalls zur E3 schon gemacht und da gibt es kaum wesentlich Neues hinzuzufügen.

      Ja, die Sendung war nicht so stark News-lastig. Aber Videospielkultur hat auch aus unserer Sicht eben gerade AUCH damit zu tun, mal (scheinbar) abseitigere Themen zu machen. Das ist aber nicht in jeder Pixelmacher-Ausgabe so, da gab und gibt es ja ganz unterschiedliche Schwerpunktsetzungen. Wir haben die Gamescom-Sendung auch deshalb so gemacht wie sie war, weil wir wussten, dass in der 2. Ausgabe (dem Roadtrip) sehr viele aktuelle Spiele und Interviews dazu stattfinden werden. Die Themen der ersten Gamescom-Sendung haben nicht deinen Geschmack getroffen. Punkt. Aber das als unjournalistisch zu bezeichnen, halte ich als einzigen deiner Kritikpunkte nicht für gerechtfertigt. Wir erheben nicht den Anspruch absolut fehlerfrei zu sein. Aber wir sind bei aller Haltung und Meinung, die man erkennen darf und soll, all unseren Themen und Protagonisten gegenüber fair.

  • Oktober 14, 2013 um 7:53 pm Uhr
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    Hallo Valentina,

    danke für Deine ausführliche Antwort. Ich kann Eure redaktionellen Überlegungen teilweise nachvollziehen, bleibe aber bei meinem Fazit, dass die Themenauswahl der Gamescom Ausgabe vollkommen missglückt ist. Einen journalistischen Grundfehler begehst Du in der Annahme, inhaltliche Querverweise zwischen den Sendungen machen zu können. Damit setzt Du beim Zuschauer ein Wissen aus der Macherperspektive voraus, das er/sie nicht hat.
    Ich sage nur „Autsch“ wenn ich lese: Messeberichte von der Gamescom machen wir nicht, wir hatten ja die E3. Es ist ganz einfach: das Event gibt das Thema vor. Wenn die größte Gamesmesse Europas stattfindet, dann ist die verdammt nochmal das Thema. Und wenn es Euch verständlicherweise zu doof ist, nur Warteschlangen abzufilmen, dann lasst Euch etwas besseres dazu einfallen. Mit so einer ausgeprägt „un-techy“/“ un-geeky“ Grundhaltung wie bei der Gamescom Ausgabe werdet ihr das echte Gamer- sowie das technisch interessierte Publikum nicht erreichen. Schade! Die nächste Folge fand ich übrigens auch ziemlich ärgerlich, ohne jetzt in die Details zu gehen. Als eigentlich begeisterungsfähiger Zuschauer kann ich Euch aber nur empfehlen, Euren Grundansatz für die Sendung nochmal zu überdenken.

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