Liebe statt Warcraft?

Originally uploaded by goliat_von_gestern.

In der elfenhaften Gestalt von Valli habe ich mich in viele Abenteuer gestürzt: Ohne nachzudenken, todesmutig, mit schlechter Ausrüstung und einem Talentbaum des Grauens. Das einzige Abenteuer, vor dem ich mich lange gedrückt habe, ist das Schlachtfeld gewesen. Der Grund: Zum einen verliere ich schon simple Duelle. Immer. Zum anderen dachte ich, man wird sicher nonstop von den MItspielern unter Druck gesetzt. Und wenn ich dann nicht genau weiß, was ich wo machen soll, sind wieder alle böse und ich fühle mich schlecht. Nachdem ich mich irgendwann versehentlich zu einem ersten Schlachtfeld-Besuch habe mitschleppen lassen, weiß ich: Es ist eine einzige große Massenschlägerei…

Mit Nusspli versuche ich derlei Aktivitäten allerdings nicht mehr. In Instanzen hat man es als Magier vergleichsweise leicht. Einfach hintenstehen und volles Rohr Feuer und/oder Eis. Solange man es nicht übertreibt und der Plattenträger vorne nicht versagt, geht das ganz prima. Auf dem Schlachtfeld aber regiert das Chaos, wo sonst ein Raid-Leiter den Laden zusammenhält. Es handelt sich eher um eine wüste Schulhof-Keilerei. Leider kann ich mich mit der Gnomen-Magierin nicht hinter irgendeinem Busch verstecken und mit Eiswürfeln werfen. Und ich bin viel zu langsam. Ja ja, ich weiß: Eigentlich total einfach. Der Mage kann frosten, sich via Blinzeln aus bewegungseinschränkenden Effekten retten, etc pp. Alle, außer mir. Also vergessen wird das. Für eine solide Keilerei ist ein Krieger doch top. Berserker-Haltung, Sturmangriff ins Getümmel, ausholen… tot umfallen. Auf dem Schlachtfeld herrscht ein Effektfeuerwerk, dass es einen chinesischen Feuerwerks-Experten vor Neid erblassen lässt. Man sieht den Gegner vor lauter farbigen Piffs und Paffs nicht.
Irgendwann ist auch die schönste Schlägerei mal zu Ende und eine ellenlange Statistik erscheint. Bei mir steht neben Todesstöße: Null. Ehrenhafte Siege: Neun. Ich war also neun mal in der Nähe, als jemand besiegt wurde… Es ist ein bisschen, wie vierter Torhüter sein. Naja, Bankdrückersiege sind in diesem Spiel auch ehrenhaft. Genau genommen habe ich nur nicht auf der Bank gesessen, sondern bin chaotisch auf dem Spiel, oder vielmehr Schlachtfeld herum gerannt. Aber immerhin habe ich wohl keinen ernsthaft behindert. Glaube ich zumindest.
Ehrlich gesagt hatte ich auch die Hoffnung, für irgendeine blödsinnige Aktion kriege ich vielleicht wenigstens einen Erfolg. Über einen Stein stolpern, im Getümmel eine Rolle rückwärts machen, zwei Hordis einen Witz auf darnassisch erzählen, irgendsowas. Es tat sich aber nichts. Also musste ich nachhelfen, bzw. -sehen. Aha, einen toten Gegner umarmen, bevor dieser sich wiederbelebt, ergibt den schönen Erfolg: Make Love, not Warcraft. Na also!

WoW-Diary, Teil 70: Liebe statt Warcraft?
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Ein Kommentar zu „WoW-Diary, Teil 70: Liebe statt Warcraft?

  • August 5, 2009 um 6:12 am Uhr
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    Ja Valli, genauso ist es-kann aber an nem lauen Sommerabend saumässig Spass machen^^

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Und jetzt ihr!

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