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Es ist ein altes Ärgernis, die Berufe in der Welt von Azeroth. Über das alte Ding „Augen auf bei der Berufswahl“ habe ich mich (fürchte ich) schon verschiedentlich ausgelassen. Könnte ich also lassen. Aber das hier ist ja ein Tagebuch, also was Privates wo niemand mitliest… Da kann ich mich also auch mal wiederholen.
Nachdem meine beiden Lieblingscharaktere, Kriegerin Valli und Magierin Nusspli, höchste Level-Weihen erreicht haben, muss ich mir weitere Herausforderungen suchen. Ich muss nämlich ehrlich zugeben, dass sich mit der Höchststufe eine gewisse Langweile einstellt. Klar, man kann nun die härtesten und ultra-harten Dungeons austesten und sich Klamottagen vom Feinsten aus den Krallen und Tatzen der gefährlichsten Monster zusammen klauben. Dann ist man irgendwann ein episch-rarer Kleiderständer mit einem Sack voll Gold. Toll…

Aber das reicht mir nicht. Außerdem werde ich irgendwie doch nie zum episch-raren Kleiderständer und der Sack mit dem Gold hat irgendwo ein Loch.
Also: Nachwuchs schulen. Da wäre einmal Rummsfeld. By the way, wie nennt man eigentlich weibliche Ritter? Rummsfeld ist nämlich eine schröckliche Todesritterin. Mit ohne gescheiter Ausbildung. Dieses Kapitel des Todesritters haben die Game-Designer ein wenig versaubeutelt, finde ich. Zwar ist es eine gute Idee, einen Charakter ab Level 55 einzuführen. Und der hat ja nach den ersten (gelungenen) Quest-Reihen netterweise auch alle Flugpunkte der alten Welt. Trotzdem kann Rummsfeld sonst gar nichts. Ohne Tränke, Essen und ähnlichen Schnickschnack kommt man aber leider nicht mal in der virtuellen Welt aus. Halbherzig habe ich Rummsi Kräuterkunde und Alchemie verpasst. Inzwischen bin ich den ersten Questgebieten entwachsen und auf der Höllenfeuer-Halbinsel angekommen. Nur: all das Kraut hier kann Rummsfeld nicht pflücken. Zwar kann ich Höllenebern den Garaus machen und kleine Kinder in Shattrath erschrecken. Aber dafür nicht mal ein Gänseblümchen ausreißen. Das ist demütigend. Man kann doch von einer so beeindruckend schrecklich- untoten Ritterin nicht verlangen, durch den Wald von Elwynn zu schlendern und Silberblatt und Friedensblumen auszurupfen! Gänseblümchen und Schneeglöckchen! Geranien und Fleißige Lieschen! Ja geht’s denn noch? In der realen Welt kann ich mir doch auch einen Doktortitel kaufen. Warum denn nicht in Azeroth? Klar, die restliche Truppe kann den Nachschub decken, aber ich kann doch Valli oder Nusspli nicht zum Küchenpersonal und Gärtner degradieren. Da machen die nicht mit!

Also darf Rummsfeld derzeit ein wenig vor sich hin modern und ich arbeite stattdessen mit der Gnomen-Schurkin Schlompf. Die ist zwar erst Level 49, kann aber solide Kochen, sowie mit Kräutern und Chemikalien umgehen. Außerdem darf man ja inzwischen auch in diesen Levelgefilden schon mit einem schnellen Reittier unterwegs sein. Natürlich ist es wieder ein Ross, dem einzig angemessenen Reittier. Dafür hat Schlompf Zwerge und Gnomen-Verwandtschaft ignoriert und in Stormwind und Umgebung Straßen gefegt und Fenster geputzt. Damit mir diese langen Zweibeiner so was verkaufen. Allerdings hat auch Schlompf einige, äh, Defizite. Schlossknacken, eigentlich eine Schlüsselqualifikation, war bis gestern erst bei 150 angelangt. Ich habe aber bereits unzählige Plunderkisten im Säckel, die erst ab 175 zu öffnen sind. Also musste ich dafür nach Desolace, um unter Wasser Kistenöffnen zu üben. Mit etwa 10 Level über den anwesenden Naga, war das auch vergleichsweise easy. Nervig ist es aber trotzdem. Man wendet fast soviel Zeit für die Aus- und Fortbildung auf, wie für das eigentliche Spielen. Angeln, Kräuter sammeln, Schlösser knacken oder kochen, bis beide Mausbuttons bis auf den Schreibtisch durchgeklickt sind. Und das ist Spielspaß??? Ich fürchte, am Ende schon…

WoW-Diary, Teil 72: Von Gänseblümchen, Todesrittern & Schlompf
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Ein Kommentar zu „WoW-Diary, Teil 72: Von Gänseblümchen, Todesrittern & Schlompf

  • September 9, 2009 um 6:22 am Uhr
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    Ganz ähnliche Gedanken habe ich momentan auch. Bin mit dem Todesritter zurück in WoW eingestiegen und frage mich, ob die Klasse einfach keine Berufe haben soll.

    Auf welchem Server spielst Du? Würde mich über E-Mail freuen – dann ziehen wir mal zusammen durch Azeroth. Das ist dann wirklich Spielspaß, 😉 selbst beim Angeln, Kräuter sammeln und Schlösser knacken oder kochen.

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