Nusspli…ihr schafft es nur ohne mich

Diesen Stoßseufzer hätte ich gestern mehrfach anbringen können. Die Dramatik der Ereignisse ließ es aber nicht zu. Was ist passiert? Nusspli wird mal wieder hinterrücks zum „Fun-Raid“ eingeladen. Unvorbereitet und planlos wie immer. Ich denke mir allerdings nicht soviel dabei, denn bisher ging’s noch immer ganz gut. In den Flügeln, die ich nun kenne, war von vier Boss-Gegnern meist nur einer etwas schwieriger.
Diesmal war aber nur ein Boss problemlos zu schaffen, der allererste. Der Rest war gruselig. Nun ist es ja nicht so, dass ich danach lechze, eine schlechte Performance abzugeben. Und ich tue es auch nicht immer, selbst wenn dieses Tagebuch einen gegenteiligen Eindruck vermitteln sollte. Aber gestern kam ich mir wirklich vor wie ein Volltrottel. Gottseidank war der hauptamtliche Raid-Chef nicht dabei – vermutlich hätte er einen Herzinfarkt bekommen.

Der erste Boss heißt Flickwerk; ein entzückend lose zusammenstrickter Untoter. Als ich gerade eben nachlas, klang die Taktik höchst kompliziert. Ausnahmsweise fand ich das aber mal einfach, zumindest als Magier: Als druff, wie man in Hessen zu sagen pflegt. Ich bin gerade dabei, mich zu entspann… äh total zu konzentrieren, da kam Grobbulus an die Reihe, der nächste Untote.
Nicht, das ich für diesen Gegner keine ausführliche Erklärung bekomme. Aber irgendwie ist die Beschreibung von dem, was gleich kommt, verwirrend. „Ja, also, da kommt so eine Krankheit und immer solche Gift-Wolken und du musst dann die Krankheit hinter Grobbulus ablegen!“ Wie, was, Krankheit ablegen? Wie bitte soll ich eine Krankheit ablegen? Kratze ich mir eine Schichte Viren vom Mantel und lege sie in ein Erdloch?? Wortreich erklärt man mir, dass ich mich bei Ausbruch der Krankheit gefälligst da aufzuhalten habe, wo ich die anderen nicht mit meiner Giftwolke belästige. Gut, das wäre geklärt. Dachte ich. Als mich die Krankheit erstmals erwischt, rennen aus meiner Sicht alle durcheinander und wo da jetzt vorne und hinten ist, bleibt für mich völlig im Dunklen. Ich schieße also wie ein Hase im Zickzack durch den Raum und werde von allen Seiten angeschrieen: weg da, verschwinde, nicht hier rumstehen!
Bei der zweiten Infektion habe ich es dann begriffen und letztlich muss sich Flickwerk dann doch ergeben.

Inzwischen bin ich jedenfalls ein wenig nervös, das ist ja hier doch ein wenig anspruchsvoller. Auf dem Weg zum nächsten Boss haben die Entwickler auch noch einige Jump’n Run-Elemente eingebaut. Erst mal ist ja bei mir nicht angekommen, dass die Gräben mit grüner Brühe ungefähr so giftig sind, wie der Rhein nach dem Sandoz-Unfall anno 1986. Zumindest wenn man ein Flussbarsch ist. Womöglich hat man es auch unterschlagen, wer weiß das schon. Gerade als ich interessiert frage, ob die symphatischen kleinen Schleimkriecher aus dem Yps-Heft stammen, murmelt jemand was von „immer hinten vorbei“! Ups… Naja, kann mal passieren, ich bin auf einem der glibbrigen Kriecher ausgerutscht. Ich hab das dann durchaus verstanden, mit hintenrum. Aber hinten ist bei der vorrückenden zweiten Reihe Schleimkriecher eben vorne. Als ich zum dritten Mal das Zeitliche gesegnet habe, bin ich kurz vor einem Wutanfall und der Rest schon leicht entnervt. Ich erwäge, ob ich aufgeben soll: Lasst mich zurück, ihr schafft es nur ohne mich?!
Druidin Düwi erbarmt sich und startet ein Suizid-Kommando, um mich irgendwie durchzubringen. Ich habs fast geschafft, indem ich hier ganz dicht auf den Fersen bleibe. Ein kurzes Zögern, ein Aufflammen von Panik… dann bin ich durch. Mannomann, das war schlimmer, als die Bosse zuvor!

Dabei kommt das Schlimmste noch – nur weiß ich das noch nicht. Gluth, der nächste Boss, ist allerdings gar nicht so schwierig. Ich darf als Eis-Magier nach Herzenlust Zombies festfrosten, regelrecht entspannend ist das.

Dann kommt Thaddius. Oder vielmehr zunächst seine beiden Handlanger Feugen und Stalagg. Die Gruppen müssen sich aufteilen und die beiden Frankensteins für Arme ungefähr zeitgleich zur Strecke bringen. Danach müsse ich zur Plattform dahinter springen (oh Gott, über einen Abgrund!) und dann sei da das mit der positiven und negativen Ladung und wieder hintenrum rennen und dings und dongs. Ah ja, klappt schon. Der relativ simple Kampf gegen Gluth hat mir wieder Zuversicht verliehen. Völlig zu Unrecht. Zunächst mal klappt das mit dem gleichzeitigen Niederschlagen nicht so recht. Ich fürchte, weil ich einfach zu wenig Schaden mache. Also,strenggenommen richte ich natürlich schon Schaden an, bloß nicht so direkt am Gegner… Jedenfalls endet es damit, dass ich mal wieder reinlaufen muss. Zweiter Versuch, Gruppe anders zusammengestellt, Seitenwechsel für mich. Wieder ist meine Gruppe die mit weniger Schaden. Egal, Petitesse, diesmal klappts und weiter gehts, gegen Thaddius. Leider ist mir im Eifer des Gefechts entfallen, dass das dieser Abgrund zwischen mir und Thaddius ist. Selbstverständlich springe ich zu kurz und laden auf einem Pfosten unterhalb von Thaddius und dem Kampf. Fällt gar nicht auf, dass mit mir eigentlich ein „Damage-Dealer“ fehlt. Verzweifelt whispere ich einen Vertrauensmann an: Was soll ich tun, ich hänge hier unten! Keine Sorge, durch diese grüne Suppe könne ich schwimmen. Also durch, Plattform hoch, langer Anlauf uuund hepp! Geschafft, auf in den Kampf.

Dann kommt das mit der Ladung. Wie war das, Seitenwechsel? Ich flitze los und… bin tot. Jemand whispert mich an: Hintenrum!! Ach so, das andere hintenrum. Im TS kommt glücklicherweise keine wüste Beschimpfung. Entweder müssen sich die anderen gerade konzentrieren, oder es fällt gar nicht auf, das ich tot bin oder sie haben mich aufgegeben. Wahrscheinlich ist es alles zusammen.

Sekunden später fällt Thaddius und ich bekomme einen neuen Erfolg. Nicht schlecht, ein Achievement fürs rumliegen!

WoW-Diary, Teil 69: Lasst mich zurück…
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4 Kommentare zu „WoW-Diary, Teil 69: Lasst mich zurück…

  • Mai 27, 2009 um 4:04 pm Uhr
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    Hihi, ich fall auch ab und zu runter bei Thaddius, ist nicht so schlimm. Allerdings scheint mir, hast Du die Reihenfolge etwas durcheinander gebracht:

    1. Flickwerk
    2. Die Schleimis
    3. Grobbulus
    4. Gluth
    5. Thaddius

    wäre doch richtig^^ Aber Glückwunsch zu den Erfolgen^^

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  • Mai 28, 2009 um 1:37 pm Uhr
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    Kann gut sein – im Eifer des Gefechts mache ich mir nicht immer Notizen. Und irgendetwas durcheinander zu bringen ist quasi mein Spezialgebiet. Dafür gibts aber leider keinen Erfolg 😉

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  • Mai 28, 2009 um 3:20 pm Uhr
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    Lol, dann wär ich wohl, neben Dir, der Meister der Achievements^^

    BTW: Ich mag Deinen Blog sehr^^

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  • Juni 11, 2009 um 9:45 am Uhr
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    puh, endlich zurueck aus dem Urlaub ;>

    Mal wieder nen sehr schoener Blogeintrag, eheh ich hab gut gelacht ^^

    Ich hoffe auf mehr von der Art und das du uns bald mit Ulduarbesuchen beglueckst ;>

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