img_0831

Kollegin Valentina & ich haben jetzt zwei Wochen lang in der virtuellen Realität verbracht. Die Reaktion reicht von „so ein schönes Parallel-Universum!“ bis zu „och nö!“ Wo ich begeistert bin, ist Valentina skeptisch, wo ich die Schultern zucke, ballert sie begeistert. Wir schreiben daher beide auf, was wir denken. Sie fing an – jetzt bin ich dran!

IMHO: Die Zukunft von 360/VR fängt erst an

Meine geschätzte Kollegin Valentina a.k.a Silbendrechsler, begeisterterte, sympathisch fanatische Gamerin (ich erinnere mich an viele Kantinengespräche mit Valentina, in denen sie mir von stundenlangen WoW-Sessions erzählte…) hat sich mit mir die neue Sony Playstation-VR-Brille geteilt. Nach vierzehntägiger Testphase, mussten wir die Brille wieder zurückschicken – andere wollen ja auch mal testen.

Kurz zu meinem Hintergrund: neben meiner 2D-TV-Redakteurs-Tätigkeit befasse ich mich seit ca 2Jahren mit dem Thema Virtual Reality und 360-Grad-Video-Produktionen. Was ich sagen will: ich hatte schon viele, viele VR-Brillen auf der Nase, und mir sehr viel VR-Content (Games und 360-Videos) angesehen.

Aber ich möchte ja von meinen persönlichen Erfahrungen mit der PSVR berichten.

Ersteindruck

Wenn man das Playstation-VR-Set auspackt, fallen mir zunächst die vielen, vielen Kabel auf, die mit dem Set mitgeliefert wird. Wer schon Probleme hat, seinen Blu-Ray-Player per HDMI an seinen Smart-TV anzustöpseln, der sollte beim PSVR-Set viel Zeit (und Geduld) einrechnen, bis man das Komplett-Arrangement, bestehend aus PS4, PSVR und TV, zum Laufen bekommt. Es liegt zwar eine putzige Bild-Anleitung bei, aber es kann trotzdem schon mal länger dauern, bis die ganze Sache läuft. Ach so ja, die ganze „Kabelage“ ist (gefühlt) viel zu viel….“Wireless-VR“ wäre schöner.

Theoretisch ist die PSVR-Brille die schwerste aller festgekabelter VR-Brillen, wie die HTC Vive oder die Oculus. Das Design der Brille (mit großer Fläche für die Stirn) ist aber so durchdacht, dass man das beim Tragen kaum spürt….auch bei längerem Tragen. Okay, je nach Dauer und Intensität des zu spielenden Spiels /und oder 360-Grad-Films, können die Gummi-Ränder der VR-Brille durchaus feucht werden.

Die Tracking-LEDs in der PSVR sind sehr zahlreich, aber die nötige Playstation-Kamera, die das Tracken der VR-Brille und der Controller übernimmt, ist imho eher unterdimensioniert. Daher gibt es, so meine ersten Erfahrungen, eine recht beschränkte Bewegungsfreiheit im getrackten Raum. Das bedeutet, die Vorstellung, mit der PSVR-Brille auf dem Sofa zu sitzen, während das Smart-TV einige Meter weit weg ist…..könnte schwierig werden. Aber, das Tracking funktioniert, summa summarum, sehr gut.

Das verbaute AMOLED-Display, ein durchgängiges Display für beide Augen, hat eine sehr gute Bild-Qualität , die VR-Spiele, wie Rundum-Videos, sehr gut darstellt. Die bekannten „Screen-Door-Effekte bei VR-Brillen, sind kaum wahrnehmbar.

Meine persönliche Erst-Erfahrung mit der Sony Playstation VR-Brille, die sich auf Demos, VR-Spiele und 360-Grad-Filme, beschränkt, kann ich durchaus als beeindruckend bezeichnen.

Computerspiele sind ja von Haus aus schon in Grafik-Engines erstellt, in deren künstliche Räumen man  mit der Maus herum navigieren kann. Hat man aber die VR-Brille auf dem Kopf, ist die Wahrnehmung der „virtuellen Räumlichkeit“ eine ganz, ganz andere.

Eine Rennsimulation in der VR-Brille, in der man sofort das Gefühl bekommt, im Rennwagen zu sitzen, ein Horror-Game, bei dem der Grusel-Clown (ziemlich nah) an meinem Gesicht dran ist, oder eine Kopfball-Simulation, bei der man sich schnell in die „Stadion-Athmosphäre“ einfühlt, waren absolute Aha-Effekte.

Mein erster Eindruck: da haben die Sony-Entwickler wohl wirklich ihre Hausaufgaben gemacht, und ein gut durchdachtes VR-System entwickelt.

Muss man haben: ja oder Nein ?

Ich möchte es so formulieren, ich war/bin mein Leben lang ein PC-Zocker, und kein Konsolero.

Aber das Playstation-VR-Set wird mich sehr wahrscheinlich dazu bringen, die VR-Brille und eine PS4 Pro (und was man sonst noch so alles braucht) zuzulegen. Ist ja auch bald Weihnachten…gell! PS4 Pro deswegen, weil ich optimale Grafik-Power für die Brille haben will…auch was die Wiedergabe von 4K-Material (in 2D und 360) betrifft.

Hat man schon eine Playstation zu Hause, lohnen sich die 399 Euro für die VR-Brille, denn das ist das beste Preis-Leistungs-Verhältnis im VR-Brillen-Bereich. Die HTC Vive und die Oculus spielen in einer anderen Hardware-Liga, und kosten nahezu das Doppelte.

Die Entwicklung, in Sachen Virtual Reality, steht ganz am Anfang, also befindet sich quasi kurz nach dem technologischen Urknall. Dafür sind die VR-Games schon sehr, sehr gut und immersiv.

Und sonst so?

Noch ein Hinweis in Sachen Wiedergabe von 360-Grad-Filmen in der PSVR. Eine der ersten VR-Video-Apps nennt sich Littlstar, ein US-Portal für 360-Grad-Videos. Wer sich auf der PSVR eine Reihe der 360-Videos angeschaut hat, in maximaler Auflösung, bekommt eine vage Vorstellung, was wir in zwei bis drei Jahren erleben werden.

Eine ganz neue Medien-Dimension steht am Start, und will ins Wohnzimmer gelassen werden.

Virtual Reality im Realitäts-Check, Teil 2
Markiert in:         

Und jetzt ihr!

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.