Es gab und gibt einige Spiele, die gekonnt mit hell und dunkel spielen. Oder mit Licht und Schatten. Ein etwas älteres ist „Der Schattenläufer“ für die Wii. Entwickler ist Hudson Soft, ein japanisches Studio, das für die Bomberman-Reihe verantwortlich ist, sowie die Mario Party-Titel.

Story
Die Eingangssequenz ist ebenso mysteriös wie neugierig machend:
Auf der Spitze eines riesigen Turms schwebt ein kleiner Junge hilf- und leblos zwischen zwei Säulen. Auftritt eines sichtlich schwarzgewandeten Unbekannten…
Der Hüne im schwarzen Unhang hat den Schatten des Jungen von dessen Körper getrennt und wirft den Schatten vom Turm. Der Spieler muss in Gestalt des Schatten-Jungen die Turmspitze erklimmen, um seinen Körper wieder zu bekommen. Zur Seite steht ihm die kleine Fee Spangle – auch sie ein Schatten, der ein bisschen an Tinkerbell erinnernd. In der Ferne erkennt man den riesigen Turm, dann geht es los.

Gameplay
Es beginnt im Garten, zu Füßen des Turms. Der Schatten-Körper des Jungen kann sich nur auf Schatten bewegen. Das führt zu einer völlig neuen Perspektive, die geübte Jump’n Run-Spieler aus der Routine reisst. Man muss sich nämlich auf den teilweise verzerrten Schatten im Hintergrund konzentrieren. Um weiterzukommen benötigt man in jedem Level drei Augensymbole. Die sind manchmal gut versteckt und schwer zu erreichen. Stürzt etwas im Vordergrund ein, fällt auch die Schattenbrücke.
Immer geht es darum, geschickt mit der Umgebung zu interagieren. Dabei hilft die winzige Fee Spangle, die man mithilfe der Wiimote dirigiert. Ein Lichtkreis zeigt an, wo sich etwas bewegen lässt. Geht es nicht weiter, empfiehlt es sich, beispielsweise die stählerne Brückenkonstruktion im Vordergrund zu untersuchen. Durch die beweglichen Elemente im Vordergrund verändert man den Schattenwurf und schafft weitere Lauf- oder Kletterflächen.

So hüpft und klettert man durch immer vertracktere Abschnitte: Nach oben und unten, nach links und rechts.
In einigen Abschnitten – den sogenannten Schattenfluren – verzerrt sich der Raum durch Licht und Schatten noch zusätzlich. Hier kommt ein weiteres Element dazu: Lichtquellen muss man nutzen, um Abgründe zu überbrücken. Auch ein Schatten ist verletzlich – tiefe Stürze kann der Schattenjunge nicht überstehen…

Nicht immer sind die Puzzle-Passagen hochoriginell, da gibt’s schon auch das ein oder andere banale Schalter-Rätsel.
In späteren Leveln werden die Herausforderungen größer. Ihr müsst Fallen ausweichen und trefft auch auf Gegner, in diesem Fall riesige Spinnen. Man kann sie zwar nicht umgehen, besonders penetrant sind sie aber auch nicht. Will sagen: Sie verfolgen euch nicht wirklich. Gegen die kann sich der Schattenjunge mit seinem Schwert zur Wehr setzen. Der Wechsel zwischen rätsel-lastigeren und action-betonten Passagen ist dabei stimmig.

Soundeffekte und Musik sind sehr sparsam eingesetzt. Das ist einerseits passend, andererseits auf Dauer etwas eintönig. Das gleiche gilt für das Gameplay: Der innovative Ansatz macht schon Spaß, hält aber nicht auf Dauer bei der Sache.
Atmosphärisch und künstlerisch ist das Spiel nahezu perfekt gelungen. Den kreativen Ansatz kann man nur in den höchsten Tönen loben.

Hinweis auf diverse Bewegtbild-Beiträge zum Thema: Die Pixelmacher-Ausgabe 5 (10. Juni 2011) nimmt sich das Thema Licht und Schatten vor.

Spiel mit Licht und Schatten
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