Ausbeute des Tages: Jede Menge Strategie und Fantasy plus zwei Oreokekse und eine Handvoll Chips. Letzteres ist die Ration, die man so durchscnittlich an einem E3-Tag zu sich nimmt. Essen ist was fuer Anfaenger, ich habe dafuer jede Menge Spiele besichtigt und nun die Qual der Wahl, welche vorstellenswert sind.

7:00 Uhr Fahrt zur Messe durech die morgendliche Rush Hour. Wie gestern schon geuebt.

8:00 Eroeffnungspressekonferenz zur E3 durch Doug Lowenstein, Kopf der ESA, des Verbandes der amerikanischen Spieleindustrie. Da gab es ein paar interessante Zahlen, aus einer frischen Studie zum Spielen. Danach spielen fast 70 Prozent der Amerikaner Computer- und Videospiele. Der Durchschnittspieler ist 33 Jahre alt und die meisteverkauftesten Spiele 2005 waren die „Sims“ und „World of Warcraft“.

Genug der Zahlen, ab in die Hallen voller Spiele und zum ersten Termin.

9:30 Electronic Arts. Hier, wie schon angekuendigt, lockt Will Wrights neuster Streich namens „Spore“. ich quetsche mich in einen dunklen Vorfruehrraum, wo der Meister persoenlich seine Ursuppen-Siumulation vorstellt. Manbeginnt mit einem einzelligen Organismus, dem „Spore“ eben. Den kann man nach und nach modifizieren nach Lust und Laune. Fuesse mit Saugknoepfen, Krallen, Federn oder Schuppen, Streifen oder einfarbig. Die eigene Spezies darf sich natuerlich auch vermehren und sich mit zunehmender Entwicklung den Planeten untertan machen. Das geht soweit, dass man ein Raumfahrtzeitalter erreichen kann, bei dem man dann per UFO andere Planeten entdecken kann. Und, falls vorhanden, mit dessen Bewohner handeln kann oder auch einen handfesten Streit anfangen.

Das ganze sieht witzig aus und ist liebevoll grafisch umgesetzt.

Auserdem werfen wir einen Blick auf Crysis, den neuen Titel der Far Cry Macher. Ein absolutes Grafik-Highlight mit eher simpel klingender Story um eine Alien-Invasion. Wie haeufig bei Spielen klingt das erstmal oede, spielt sich aber wohl recht intensiv. In jedem Fall ist die Grafik State of the Art. Wogende Palmen und enorme realistische Physik.

10:30 THQ. Hier treffen wir auf Brian Sullivan, den Titan Quest-Entwickler. Der ist gerade so tief in seinem eigenen Spiel, dass er kaum loszueisen ist. Das Actionrollenspiel fuer den PC bedient sich bei der griechischen und aegyptischen Mythologie und sieht extrem gut aus.

11:00 i-Play. Der Publisher fuer Handy-Games hat einige grosse Lizenzen im Angebot, zum Beispiel das Handy-Spiel zu „24“ oder „The Fast And The Furious“. Ganz nett sieht „My Dog“ aus. Eine Art Nintendogs-Klon fuers Handy.

11:30 Midway. Bei Midway denkt man sofort an das guten alten Mortal Kombat Beat’m Up, was einfach nicht totzukriegen ist. Aber hier gibts noch maher. Actionfilm-Profi John Woo veruscht sich auch an Spielen. Sein Erstling ist eine Umsetzung seines alten Action-Klassikers „Hard Boiled“. Grafisch sieht das sehr gut aus. Harte Kost, bei der kein Stein auf dem anderen bleibt. Absolut familienfreundlich dagegen „AntBully“, die Umsetzung eines Kinderbuchs, das auch verfilmt wurde. In Deutschland wird das ganze unter dem Titel „Lukas, der Ameisenschreck“ laufen. Ein kleiner Junge wird auf die Groesse einer Ameise geschrumpft und muss allerhand Abenteuer bestehen.

12:00 CDV. Der Karlsrueher Publisher hat einen huebschen Strategietitel im Gepaeck, namens „Glory of the Roman Empire“. Hier duerfen nach Herzenslust Staedte gebaut und entwickelt werden. Schoene Grafik, leibevolle Details und einfache Steuerung zeichen diesen Titel aus. Netter Gag: Wer seine Lateinkenntnisse auffrischen will, kann auf eben diese Sprache umschalten. DAS Spiel fuer den lebendigen Lateinunterricht, gewissermassen.

12:30 Frogster Interactive. Und noch ein deutscher Publisher. Interessantester Titel ist hier „In Memoriam“. Das ganze ist ein sehr ungewoehnliches Spiel. Hier wird keine typische Szenerie aufgefahren, sondern in dem Mystery-Thriller muss der Spieler unter Einbindung von realen Internetseiten und Diensten wie Email oder Google Maps Raetsel loesen, um einen Entfuehrungsfall aufzuloesen. Dazu ishet man kurze Filmchen mit realen Schauspielern. Die Filme sind kurz und knapp und oft verfremdet. Teilweise etwas verstoerend, aber nicht brutal. Eine ungewoehnliche Produktion eines franzoesischen Machers namens „Lexis-Numerique“.

13:00 Uhr, Sunflowers. Hier steht natuerlich der neue Anno-teril auf dem Plan. Anno 1701 sieht erwartungsgemaess sehr gut aus und soll mehr breitere Spielergruppen anziehen. Anno war immer betont anspruchsvoll und teilweise fuer Ungeuebte recht happig. Das soll anders werden, ohne die Fans der Reihe zu vergraetzen.

14:00 Uhr, Vivendi. „Eragon“ war in Amerika wochenlang auf den Bestseller-Listen. Nun ist das Fantasy-Epos verfilmt worden und natuerlich darf auch ein Spiel dazu nicht fehlen. Das sieht unglaublich gut aus, nur leider duerfen wir davon nichts filmen.

Daneben ist „Ceasar IV“ ein vorstellenswerter Titel. Klassische Aufbaustrategie mit langer Tradition fuer den PC.

14:40, Ubisoft. Hier beeindruckt „Assasins Creed“ auf der PS3 mit spannendem Setting und toller Optik. Auch hier duerfen wir leider nicht viel filmen, was eine Vorstellung etwas behindert, ums mal vorsichtig auszudruecken. Dabei muss sich das Action-Abenteuer nauch in der fruehen Version nicht verstecken. Man sieht deutlich die Handschrift der Prince of Persia-Macher. Die Story spielt vor dem Hintergrund der Kreuzfahrer-Zeit.

15:30 Uhr, 10Tactle. Noch ein deutscher Publisher, der mit wenigen, aber hochkaraetigen Spielen auf sich aufmerksam macht. „Elveon“ wird von einem slovakischen Studio entwickelt und sieht ausnehmend gut aus. Das Fantasy-Abenteuer legt einen deutlichen Fokus auf Action, will aber auch eine fesselnde Geschichte erzaehlen. Naemlich die des edlen Naturvolkes der Elben. Die Grafik ist spektakulaer: Wogende Baeume, Licht und Schatten, Oberflaechen, alles vom Feinsten. Entwicklet wird es fuer PC und XBox 360.

16:00 Uhr, 2k Games. Sid Meier ist die E3 zu stressig, er schickt lieber seine Mitarbeiter. Mit einem Remake seines Klassikers „Railroad Tycoon“. Sid Meier’s Raildroads heisst es. Aehnluch wie bei Pirates schrieben die Fans nach einer Fortsetzung, die nun endlich in der Mache ist. Eisenbahn-Fans werden sich freuen.

„Bioshock“ schaue ich mir ebenfalls an, behind closed doors. EinShooter, aber ein eher ungewoehnlicher. Schon die Story klingt ein bisschen nach Jules Verne. Ein reicher Russe baut sich eine Unterwasserstadt im Art Deco-Stil und schottet sich dort mit seinem eigenen kleinen Reich ab. So entsteht eine Art Parallel-Welt, in der seltsame und gefaehrliche Forschung betrieben wird. Genetische Manipulationen beispielsweise. Einiges gehts schief, Konflikte brechen auf und die kleine, abgeschlossen Gesellschaft kollabiert. Hier kommt der Spieler dazu, der zufaellig die Unterwasserstadt entdeckt. Und die seltsamen Vorgaenge aufdroeselt und ueberleben muss. Denn hier passiert merkwuerdiges. Das Spiel ist noch nicht ganz so weit und soll erst 2007 erscheinen.

So und jetzt ist Feierabend, die Tippfehler nehmen zu. Letztere bitte dem Jetlag und einer gewissen Erschoepfung zuschreiben und ignorieren.

Morgen wird gedreht und abends geschnitten. Also wieder ein langer Tag und eine kurze Nacht.

So long und Bilder hier anschauen: http://www.flickr.com/photos/valentinacarola/

E3-Tagebuch, Teil 3: Spiele, Spiele, Spiele
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