Gleich gehts fuer mich zum ersten Mal auf die Games Developers Conference in San Francisco. Die Conference ist im Ursprung eine Messe fuer Entwickler. Das heisst, hier gibt es keine riesigen Nintendo-, Sony- oder EA-Staende mit Boothe Babes und knalliger Deko. Hier wird vor allem geredet, besonders an den ersten beiden Tagen. Ab Mittwoch beginnt dann die Expo, bei der auch Games zu sehen sein werden. Primaer geht es aber auch da mehr um Technologien, Software und Inhalte.
Bevor es los geht, zeichnen sich natuerlich schon einige Trends ab:
Auf der diesjaehrigen GDC geht es vor allem um neue Eingabe- und Interaktionsmoeglichkeiten. Und wer ist daran schuld? Nintendo vor allem, dank Mega-Erfolg der Wii. Aber auch der Erfolg von Spielen wie Guitar Hero hat die Branche befluegelt, ueber neue Interaktionsmoeglichkeiten nachzudenken. Das ist ja nun nicht ganz neu, im Prinzip hat Konamis Tanzmatte Dancing Stage aehnliches schon sehr frueh gemacht. Aber erst ein Big Player wie Nintendo hat den Weg geebnet. Und es gab ja auch eine Menge Fehlentwicklungen: Gametrak und andere Spielereien waren nicht sonderlich erfolgreich.
In diesem Jahr uebertrumpfen sich diverse Hersteller mit neuen Moeglichkeiten: Headsets, die Hirnwellen auslesen, 3D-Kameras zur Bewegungserfassung, und – natuerlich – Nintendos Balanceboard (Wii Fit) zaehlen dazu.
Die Firma Emotiv wird ihr Brain Wave Headset am Dienstag vorstellen. Es soll dieses Jahr auf den Markt kommen, im Bundle mit einem Spiel (welches, ist bisher noch nicht bekannt). Das Headset soll aber auch mit bestehenden PC-Titeln verwendbar sein. Mit Emotivs Headset soll der Spieler durch seine Gedanken steuern und Einfluss nehmen koennen. Das Headset nutzt eine Reihe von Sensoren, die elektrische Signale drahtlos an PC oder Konsole weitergeben. Wie das aussieht, kann man sich auf der Homepage von Emotiv anschauen.
Die israelische Firma 3DV Systems“ stellt ihre „Z Cam“ vor, eine 3D-Kamera, die praezise die Bewegungen eines Spielers tracken kann und ins spiel uebersetzt. Die Z Cam soll ebenfalls dieses Jahr auf den Markt kommen und unter 100 Dollar kosten. Auch das kann man sich auf deren Homepage schon mal ansehen.
Der Tenor amerikanischer Analysten zu diesen Ideen ist: welche Peripherie sich durchsetzen kann, sei sehr unsicher. Ohne Unterstuetzung eines potenten Big players wie Nintendo haben es selbst tolle, innovative Technologien schwer. Da muss schon ein wirklich grossartiges Spiel im Paket sein, um solche Hardware massentauglich zu machen. Siehe Guitar Hero.
Ich werde mir diese und andere Dinge auf jeden Fall anschauen, sobald sie zu sehen sind. Und jetzt ab in den Bus zur Messe. Angenehmerweise verfuegt San Francisco – im Gegensatz zu L.A. – naemlich ueber ein solides Nahverkehrssystem, das diesen Namen verdient.