Also „Holiday“ ist natürlich ein wenig übertrieben, aber die Optik stimmt schon mal. Stellenweise sieht es im Nexus tatsächlich etwas nach der zuckrigen Kulisse einer Holiday on Ice-Vorstellung aus. Man bekommt allerdings deutlich mehr auf die Ohren, erwartungsgemäß. Der Nexus ist gedacht für Levelbereiche zwischen 71 und 73. Nussipli, meine Beta-Magierinnen-Kopie, ist 70 und braucht daher tatkräftige Unterstützung.

Obwohl meine Mini-Gilde, die Opodeldogs, nur aus knapp 10 Leuten besteht, spielen immerhin 4 davon Beta. Kein schlechter Schnitt. Zusammen sind wir Teil der German Beta-Crew, wie vermutlich inzwischen praktisch alle deutschen Beta-Spieler. So findet man immer jemanden für eine Instanz. Und vor allem haben genügend Leute bereits die passenden Flugpunkte und können mich porten. Ich war in der kuschligen boreanischen Tundra nämlich noch nicht. Der Nexus liegt zudem auf einer Felseninsel, die per pedes oder Reittier nicht zu erreichen ist.
Die meisten kennen vermutlich diverse Berichte aus der Instanz, weshalb ich etwas abkürze. Außerdem kann ich mir den Weg durch die Instanz, die Namen von Gegner, deren fiesen Tricks oder die Bezeichnungen verschiedenster Rüstungsteile, sowieso erst nach mindestens 200 Besuchen merken. Bei ersten Besuch muss man sich schließlich ein wenig auf anderes konzentrieren, statt auf Sightseeing. Wobei mir ab und an genau das zum Verhängnis wird. Ich hechle jedenfalls den anderen, die schon mehrmals hier waren, hinterher und bewundere die Kulisse. Zwischendurch wird man von laufenden Usambara-Veilchen angegriffen oder eingefrorene Gegner werden durch meine heißblütigen Kollegen aufgetaut.
Nussipli ist Frost-Spezialist und so kann ich mit einem schicken Blizzard dagegen halten. Praktischerweise bekommt man seine Bedrohung inzwischen angezeigt, was für Stoffis und Tanks natürlich von existenzieller Bedeutung ist. So richtig bedroht fühlen sich die Gegner von mir aber eher selten. Merkwürdig…

Die ersten Bosse sind nicht übermäßig spektakulär, aber schließlich ist der Weg das Ziel. Großmagistrix Telestra punktet mit einen schicken bauchfreien Rüstung (sicher wegen der Bewegungsfreiheit) und dem Herumwerfen ihrer Gegner. Also uns. Außerdem sehen wir sie in der Endphase des Kampfes dreifach. Nicht, weil wir so viel auf die Mütze bekommen haben, sondern weil die Dame drei Abbilder erschafft.

Ormorok, der Baumformer ist kein Landschafts-Architekt sondern ein weiterer Gegner. Bevor man zu diesem Gesellen kommt, hat man jede Menge der bereits erwähnten Wanderblumen an der Backe. Diese laufende Unkraut hat die nervige Angewohnheit, sich kurz vor dem Dahinsiechen einzuwurzeln und völlig unpassend wieder in voller Blüte zu stehen. Meistens dann, wenn man mit seinem Chef Ormorok beschäftig ist.

Anomalus ist ein fluffige Waberdings und zuständig für Chaos: Er erschafft chaotische Risse, die wiederum Managespenster hervorbringen. Natürlich sind es nicht irgendwelche Managespenster, sondern wahnsinnige Managespenster. Was das genau bedeutet, will niemand wissen. Dazu hat Anomalus noch chaotische Energieschläge im Programm. Hoffentlich CO2-frei…

Wirklich spannend und gut gemacht ist unser letzter Gegner im Nexus: Ein Drache auf Eis, mit dem Zungenbrechernamen Keristrasza. Selbiges ist ein rotes Drachenweib und wirklich gut vertont. Wie übrigens fast ausnahmslos alle Charaktere im Spiel. Das muss ich an dieser Stelle einfach mal erwähnen: Die Sprecher und Stimmen sind wirklich hervorragend ausgewählt und umgesetzt. Zu Beginn ist Keristrasza eingefroren, aber sie taut auch ziemlich fix auf. Und verteilt
fix den Zauber „Intensive Kälte“. Der kann nur unterbrochen werden, wenn man sich bewegt – an Logik ausnahmsweise kaum zu überbieten. In Bewegung kann aber bekanntlich kein Magier zaubern. Also muss ich in Gestalt von Nussipli zum hektisch hin- und her rennen und versuche, ab und zu ein paar Eiswürfel zu schmeißen. Zusätzlich werden ich auch noch mit Eisfesseln festgetackert, mein Ende ist besiegelt. Nicht, dass ich mit der üblichen „ich bin gestolpert, ganz unglücklich gefallen und ohnmächtig geworden“-Nummer schon mal durchgekommen wäre. Aber mit den ziemlich eindeutigen Eisfesseln versehen zieht natürlich sowieso keine Ausrede. Also erlebe ich mal wieder das Ende eines Kampfes nicht mit. In diesem Fall endet es aber sowieso mit dem Exitus alle Beteiligten, ich habe also lediglich etwas vorgezogen.
Im zweiten Anlauf überlebe ich dafür als Einzige zusammen mit unserer zarten Priesterin Zartima. Wenigstens habe ich kein Mana mehr und erfülle damit eine von zwei Bedingungen für einen guten Kampf: Ein Magier ist beim Bosskampf am Ende entweder tot oder ohne Mana… Bei der Gelegenheit fällt mir auf: Nach dem letzten Patch waren alle Talentpunkte neu zu verteilen. Ich bin also völlig ungeskillt unterwegs gewesen. Das sollte ins neue Erfolgssystem eingearbeitet werden. Wenn es für das Überleben von Stürzen aus großer Höhe einen Erfolg gibt, sollte ich für die Aktion mindestens eine Bronzemedaille kriegen…

Ich bin im Übrigen noch nicht mal Level 71, obwohl in der Instanz natürlich ordentlich EP abfallen. Allerdings geht die geforderte EP-Zahl zum nächsten Level auch in die Millionenhöhe. Wie andere Leute das anstellen, will ich mir lieber gar nicht vorstellen.
Wenn am 13. November das Addon erscheint, ist der öde Winter jedenfalls ganz gut auszuhalten, schätze ich. Mehr Bilder vom Nexus-Besuch gibt es wie immer hier.

Holiday on Ice: Besuch im Nexus
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