Ring, ring: Telefon am Dienstagabend. Ernie ist dran: „So Valli, es wird Zeit, dass Du mal von richtig unangenehmen Gegnern auf die Nuss kriegst. Also umskillen und wenn nach der Session die Taste fürs Rüssi-zerreißen noch ganz ist, hast Du was falsch gemacht!“.

Das klingt so vielversprechend, dass ich mir (ebenfalls auf Anweisung) noch schnell einen grünen Tee für die mentale Fitness aufbrühe und dann schnell an den Rechner sprinte. Zusammen mit Langzeit-WoW-Buddy Frank, alias Kriegerin Amera wird flott umgeskillt. Und zwar auf zahnloser Tiger. Will heißen, Valli wird solider Def-Tank. Platte hinhalten, Rüstung zerreißen und Gegner verspotten. Der beste Freund von allen findet das ziemlich doof am elektronischen Rollenspiel. Als alter Pen and Paper-Hase ist er härtere Bedingungen gewohnt.
„Du glaubst doch nicht, dass so eine Mega-Klops von Drachen so dämlich ist, sich von Magiern und Druiden beschießen zu lassen, nur weil vorne einer steht, der seine Mutter als rostige Drahtbürste beschimpft!“

Pfff, das ist natürlich mal wieder viel zu vereinfacht ausgedrückt, soll mich hier aber nicht zu längeren Exkursen hinreißen.
Jedenfalls wird’s schnell hektisch. Bisher habe ich mir erst ein paar mal in die Blackrocktiefen gewagt, der ersten Highlevel-Instanz, die aber noch mit 5 Mann zu machen ist. Jetzt geht’s in die Blackrockspitze zu dem guten, alten Drakkisath. Und zwar zu zehnt. Und der Rest der Truppe ist ein top-eingespieltes Team aus alten Kämpfern. Da bricht bei mir ein wenig der Schweiß aus, zumal ich frisch umgeskillt leichte Orientierungsschwierigkeiten habe. Ein paar Fähigkeiten weniger, dafür andere dazu: Blind spielen ist noch nicht. Erste Hürde, das Stadion. Irgendetwas geht schief und alles stürzt sich gleichzeitig auf uns – gottseidank war ich nicht schuld. „Ein Wipe ist es erst, wenn alle tot sind“, schreit jemand ins TS. Sehr kurze Zeit später ist es ein Wipe…

Also laufen. Jetzt wird’s kompliziert: In der Irrwisch-Perspektive habe ich irgendwie Steuerungsprobleme. Das kommt immer ein wenig wie Ego-Perspektive rüber, ist aber keine. Jedenfalls kann ich den kleinen flackernden Irrwisch einfach nicht ordentlich steuern. Und da gibt’s diesen Lava-See, wenn man in den Blackrock will. Irgendein Leveldesigner, der zu viel Pfefferminztee getrunken hat, hat dafür gesorgt, dass man auf einer Kette rauf und runter eiern muss. Ich bin Krieger, kein Trapezkünstler! Jedenfalls stürze ich (fast) immer in de Lava. Und darin kann man nicht richtig schwimmen. Ich dümple also hilflos im Lavasee, während Frank mich mit seiner Kriegerin über „Folgen“ freizukriegen versucht. Was aber bei Ecken und Kurven immer schwierig ist. „Rezzen“ schreit er irgendwann verzweifelt, während sich die zwischenzeitlich wiederbelebten Magier, Priester und Druiden innerhalb der Instanz über das seltsame Treiben den Tanks wundern. Man möchte ja nun auch nicht in einem 10er-Raid vermelden, man sei zu doof, aus der Lava zu kommen…

Wieder im Stadion klappt es dann besser und wir schaffen es einigermaßen unbeschadet bis zur Bestie. Aufopferungsvoll werfe ich mich in die Schlacht, getreu dem Motto: Lasst mich zurück, ihr schafft es nur ohne mich! Die Bestie und ich verlassen die Bühne dann immerhin gleichzeitig.
Ähnlich läuft es bei Drakkisath: wir gehen gemeinsam zu Boden. Trotzdem erfolgreich gelaufen, Valli bekommt neue Schienbeinschoner und ein bisschen Platte für Obenrum.
Aber über diesen Lava-See muss ich dringend mit Blizzard reden, das geht so nicht 😉

WoW-Diary 41: Lava-Probleme und Drachen
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Ein Kommentar zu „WoW-Diary 41: Lava-Probleme und Drachen

  • November 17, 2006 um 1:28 pm Uhr
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    Das kommt mir so bekannt vor. 😉
    Ich habe meine Kriegerin auch auf Def umgeskillt, ist schon ein komisches Gefühl. Vor allem wenn bei den ersten Einsätzen alle mich als Newbie-Tank anbrüllen: „Agro halten, Rüssi, Spot“ und ich hämmer auf die Tasten. 🙂

    Da lobe ich mir doch einen offensiven Krieger, nicht denken, sonder nur draufhauen. LOL

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