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Hach Kinder, die Zeit vergeht: wieder steht eine Erweiterung vor der Tür. Am 14. August erscheint Battle for Azeroth. Ich habe ja schon mal versucht, die Geschichte von Azeroth mal eben aufzudröseln und zwar hier. Es ist doch etwas unübersichtlich geworden, oder? Ich erinnere mich jedenfalls an viele Schlachten, Invasionen, Scharmützel und alles war immer ganz schön final und vor allem episch. Episch, die Mutter aller Beschreibungen von Fantasy-Szenarien.

Ich möchte noch mal erleben, dass eine Erweiterung nicht mit einer Schlacht zu tun hat. Andererseits: was sollte das sein? Stinknormale Politik? Soll uns sowas wie die Umweltpolitik der Horde beschäftigen? Strittige Neuverordnungen für die Greifenhaltung bei der Allianz? Das Erstarken der Alternative für Dämonen und deren Ruf nach einem starken Troll? Sollen wir etwa Parlamentsdebatten führen und Wahlen organisieren? Spieldesigntechnisch wäre das doch ein großer Schritt…

Battle for Azeroth Key Art (Bild: Blizzard)

Worum geht’s diesmal?

Ja nun, ganz überraschend wird ein uralter Konflikt neu-entfacht. Oder in Blizzard-Sprech:

Azeroth hat einen schrecklichen Preis dafür bezahlt, den Vormarsch der Legion aufzuhalten – doch obwohl die Wunden der Welt heilen, wird bald deutlich, dass das gebrochene Vertrauen zwischen Allianz und Horde am schwersten wiederherzustellen sein wird. Versammelt eure Verbündeten und kämpft auf der Seite eurer Fraktion, während dieser uralte Konflikt neu entfacht – denn die Zukunft von Azeroth wird in den Feuern des Krieges geschmiedet.
 
Quelle: Blizzard

 

Ich weiß tatsächlich nicht mehr so genau, wann ich wo wessen Vertrauen gebrochen habe, aber wenn das da steht, wird es wohl stimmen. Gerade hat Blizzard großzügig Einladungen zum Beta-Test verschickt und nun ist eine Pandaren-Mönchin namens Bambusi dort unterwegs. Also ich. Aus alter Gewohnheit auf Seiten der Allianz. Es folgt ein nur leidlich strukturierter, nur teilweise nach-recherchierter Erfahrungsbericht, dessen Basis handschriftliche Notizen während des Spielens sind.

Im Beta-Test

WoWScrnShot_042518_213015Es beginnt natürlich mit einer Schlacht. Dafür gibt es sicher einen guten Grund, aber da gefühlt jede Erweiterung mit einer gepflegten Schlägerei beginnt, habe ich in Sachen Konflikt-Ursachen den Überblick verloren. Eine entscheidende Rolle spielt irgendwie der Orkfürst Saurfang – ein Name voll lyrischer Wahrheit. Das der Schlacht folgende Szenario trägt ebenfalls einen hübsch Namen, nämlich Kawumm. Besagten Herrn Saurfang machen ich und die anderen Schlägerei-Teilnehmer selbstredend dingfest.

„I’m glad you survived this battle!“ heißt es am Ende. Naja, tatsächlich bin ich ein paar mal unglücklich gestolpert und, tja. Tatsächlich habe ich vor lauter Screenshots und Notizen-Macherei nicht immer aufpassen könne. Ich muss schließlich meiner Chronistenpflicht nachkommen!

WoWScrnShot_042518_214334Ich fasse das Weitere etwas verkürzt zusammen: Nach Kriegsrat in der Burg von Stormwind heißt es, ich möge Frau Prachtmeer (englisch und deutsch wird in der Beta noch fröhlich gemischt) treffen.  Und zwar in Boralus, einer Stadt in einem der neuen Gebiete. Als nächstes sitze ich im Knast – das Gespräch lief irgendwie nicht gut. Zusammen mit einem Herrn namens Finn Schönwind heißt es nun: Ausbrechen. Danach habe ich eine neue Verbündete, nämlich Taelia. In ihrer Job-Beschreibung heißt es, sie sei Knappe, aber das mit Geschlechterrollen ist in WoW schon immer schwierig gewesen. Mönche sind zum Beispiel gemeinhin männlich, hier darf man aber auch weibliche Mönche spielen. Egal. Ich wollte es nur erwähnt haben.

WoWScrnShot_042518_221405Taelia dient einem Ritter namens Carsten Jammerthal und den müssen wir jetzt finden. Ich trabe treppauf und treppab, wie immer völlig verwirrt von den Ebenen. Eben war der Punkt doch noch da, jetzt isser weg. Während des Suchens erfreue ich mich immerhin am norddeutschen Akzent der Boralussen. Nachdem ich Ritter Jammerthal endlich finde, ist die Einführungs-Questreihe durch. In hübschen Cutscenes bekomme ich einen Überblick über Kul Tiras. Ich gehe einfach dahin, wo es schön grün ist.

Und?

Ich nehme alle Aufträge an, die so anzunehmen sind und das ist gewohnt hübsch gemacht. Ich erfrische Arbeiter, verkloppe Riesen-Bienen und einen wild gewordenen Honigklumpen, treffe Kneipenwirt Bert die Miesmuschel und erfreue mich daran, einfach mal wieder zu erkunden und dabei zu leveln.

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Wer mein kleines Tagebuch hier verfolgt, der weiß: Zuletzt fand ich WoW zunehmend mühsam. Ich latsche immer noch zu Fuß herum (darüber habe ich mich ja schon mehrfach bitter beklagt ;-)), ich kenne im Grunde fast jeden pixeligen Grashalm und so richtig bewegt sich einfach nichts mehr. Andererseits hänge ich an meinen Charakteren, meinen langjährigen Mitspielern und das Spiel ist eben immer noch ein gutes. Insofern kommt die Erweiterung gerade richtig. Am meisten Spaß macht es mir einfach, wundersame Wälder, Berge, Meere und weite Landschaften zu entdecken, schräge Wesen zu treffen und meinen pummeligen Pandaren weiterzuentwickeln.

WoWScrnShot_042818_233344Auf meiner Wunschliste ganz oben wäre, einige unglaublich ermüdende, wenig spaßbringende Hürden zu glätten. Das man Spieler ein bisschen leitet, damit sie nicht ganz vergessen, eine fantasie- und liebevoll gestaltete Welt auch wirklich zu erkunden, statt sie mit der Effizienz eines Projektmanagers durchzupowern, okay. Aber sowas wie die Questreihe Pfadfinder der Verheerten Inseln ist ein solches Elend, dafür fallen mir nicht mal genügend beschreibende Adjektive ein. Aber das habe ich ja im vorigen Tagebucheintrag Nr. 90 vielleicht schon reichlich getan.

Es ist ja über die Jahre in diesem Spiel vieles zu Recht geglättet worden: Keine 4-5 Stunden Raids mit 40 Leuten mehr, kein stundenlanges Suchen nach einem Damagedealer oder Heiler auf den Marktplätzen der großen Städte und so weiter und so fort. Umso frustrierender sind oben genannte Hürden, die aus meiner Sichte auch keinen Sinn machen. Reicht es nicht, alle Kapitel der einzelnen Gegenden gespielt zu haben? Warum muss ich noch viel mehr gefühlt willkürliche Aufgaben erledigen, z.B. hundert (100!) verschiedene Weltquests?

Aber es wird weitergehen: Mit dem Spiel, mit diesem Tagebuch und überhaupt: Für die Allianz!

 

 

WoW-Diary, Teil 91: Beta-Scharmützel
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Und jetzt ihr!

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