Rund 4 Wochen sind seit der großen Umwälzung vergangen und die meisten von euch werden nur wenige Tage bis Level 85 gebraucht haben. Ich dagegen, nunja… habe rund 4 Woche gebraucht. Und natürlich bin ich unzählige Male gestorben: Von riesigen Hummern kleingeschnibbelt, von breitschultrigen Echsenwesen gevierteilt, von mehrköpfigen Ogern niedergeschlagen… oder einfach unglücklich gestolpert. Ich bin im Jörg-Kachelmann-Gedächtnis-Dungeon von turbulenten Böen hinweggefegt worden und in Steinernen Kernen zu feinen Kieseln zerrieben worden. Sowohl das Gruppenspiel als auch die Dungeons sind wieder deutlich anspruchsvoller geworden, aber das wisst ihr sicher auch schon. Immerhin wollte mich noch niemand in Echt verhauen…
Niedliche Tiere
Bevor ich zu den Dungeon-Herausforderungen komme, muss ich vom Questen erzählen. Mir gefällt, dass man nun nicht mehr willenlos mit Quests zugeworfen wird, so dass man den Überblick verliert. Wo stand der Kerl nochmal, worum gehts überhaupt und was mache ich bloß zuerst? Man bekommt eine übersichtlich Anzahl an Quests, oftmals an einer Stelle nur einen. Der erzählt dann tatsächlich so was wie eine kleine Geschichte. Es gibt allerdings Quests, die machen mich wahnsinnig. Da eine wahnsinnige Valentina niemandem dient, bin ich konsequent dazu übergegangen, solchermaßen aufwühlende Aufgaben abzulehnen. Dazu zählt der Quest, in dem man unter Beschuss von Feuerelementaren und sonstigem Zwielicht-Gesindel putziges Getier einsammeln soll. Nur leider halten die Karnickel und Eichhörnchen nicht still. Hinterherrennen fruchtet nicht, stehenbleiben und abfangen klappt auch nicht. Also: Seht zu wie ihr klarkommt, jedenfalls ohne mich. Oder der Quest, wo man unter ständigem Hauen auf eine Taste einen störrischen Greifen am Flattern halten muss und dann noch gezielt Jagd auf einen Haufen struppige Vögel in einer Höhle machen soll. My ass!
Bolzplatz!
Kommen wir zur Dungeon-Erfahrung. Das war zuletzt eher eine pragmatische Angelegenheit. Rein in den Gruppenfinder und dann konnte man an einem Abend 3,4 oder gar mehr Dungeons hintereinander absolvieren. Mit meiner vollschlanken Gnomin Nusspli, feuriger Magierin, war das relativ entspannt. Hinten stehen, Feuer frei und lediglich aufpassen, dass nicht doch mal einer der Gegner direkt mit mir verhandeln wollte. Und meine Verwandlungskünste waren auch praktisch nicht mehr gefragt. Dabei hatte ich eine solide Palette zu bieten, nämlich außer Schafen auch Katzen oder Pinguine. Immerhin konnte man nebenher aber Tatort gucken, die Küche aufräumen, Wäsche zusammenlegen oder die Steuererklärung machen (Übertreibung verdeutlicht).
Mit Cataclysm ist das völlig anders geworden. Zum einen ist mal wieder Konzentration gefragt. Und jemand, der sich auskennt. Gefordert ist zudem Disziplin statt haltloses Stürzen in die Massenschlägerei: Totenkopf-Markierung heißt Ziel Nummer eins, Stern wird verwandelt und die X-Markierung ist gefälligst als zweites ins Visier zu nehmen. Blöd nur, wenn sich nur ein Teil der Gruppe daran hält. Und höfliche Bitten, doch den kleinen Pinguin in Ruhe zu lassen, statt ihn als dicken Tauren auch noch an der Backe zu haben, werden mit wüsten Beschimpfungen beantwortet.
Absurd komisch war dagegen die Runde die ihr in den Bildern dokumentiert seht. Wir tobten durch den Dungeon, der so ein bisschen was Meteorologisches hat, den Vortex-Gipfel. Vortex ist ein Begriff aus der Strömungslehre und bedeutet Wirbel. Und davon gibts in der ansonsten im 1001-Nacht-Look gehaltenen Instanz über den Wolken (Dungeon triffts also schon mal so gar nicht), jede Menge! Wir führen luftige Kämpfe gegen tubulente Böen, jaulende Stürme und Himmelsattentäter. Beim würfeln um Beute beim ersten Boss entscheidet sich einer aus der Gruppe für „Bedarf“ – für einen Gegenstand, den er selbst nicht benutzen kann. Mit dem Argument, er habe noch anderes Personal mit Bedarf. Daraufhin ergibt sich eine wilde Debatte im Chat, die mit erstaunlichem Durchhaltevermögen geführt wird. Ich achte zumeist darauf, dass ich solche Touren mit mindestens einem Gilden-Kollegen mache. Das erhöht nicht nur meine Überlebenschancen, ich habe damit ziemlich sicher jemand geistig-zurechnungsfähigen an meiner Seite. In diesem Fall ist es Ebonita und gemeinsam staunen wir darüber, dass man sich gleichzeitig wie ein Kesselflicker streiten kann UND überleben.
Die Runde endet mit dem Vorschlag eines der beiden Haupt-Kontrahenten, sich in Düsseldorf am Bolzplatz zu treffen. Welcher genau wurde nicht präzisiert. Ebenso offen blieb, ob zum Duell oder Elfmeterschießen.