Nusspli Feuer

Ich bin ja eher so der unterkühlte Typ. Zumindest, was meine Magiern Nusspli betrifft. Ich komme mit der Spezialisierung auf Eiswürfel schmeißen und Gegnerhorden festfrosten einfach am besten klar. Zuletzt wurde ich aber sehr häufig darauf hingewiesen, dass schadensseitig da noch mehr kommen könnte. Ich persönlich finde ja – auf die Gefahr hin mich zu wiederholen – dass ich für eine ganze Menge Schaden verantwortlich bin. Sicher, man könnte über die Richtung diskutieren…

Jedenfalls dachte ich, nachdem inzwischen meine Ausrüstung halbwegs solide ist, eine Umschulung wäre denkbar. Gesagt, getan: Alles auf Feuer, Feurio! Das Problem kennen sicher alle, die lange mit einer Talentspezialisierung gespielt haben. Man weiß genau, unter welchem Finger die Knallfrösche gezündet werden und wo der Panikbutton steckt. Letzterer ist beim Magier der Eisblock: Er sorgt zwar für Unterkühlung – einer der wenigen logischen Momente im Spiel – aber auch dafür, dass sich kurzzeitig das schröckliche Monster woanders die Zähne ausbeißt. Bis alle anderen Mitstreiter verschluckt wurden und man unterkühlt doch noch als Monsterfutter endet…. Ich schweife ab. Zurück zum Thema.

Frisch auf Feuer geschult stürze ich mich also mit meinen Lieblings-Klugscheißern… äh Lieblings-Mitspielern ins Gefecht. In diesem Fall in die Höhlen der Zeit. Das klappt so lala. Denn bis Zauber wie der Pyroschlag einschlagen, bin entweder ich oder der Gegner geschlagen. Von denen, die schneller sind. Ich komme mir vor wie ein falsch eingestelltes Feuerzeug: Entweder verbrennt man sich die Flossen, weil aus dem winzigen Feuerzeug ein Flammenstoß schießt oder man rubbelt sich die Flossen am Drehrädchen wund, bis das Teelicht endlich brennt.
Nach diesem, äh, Abenteuer planen meine Mitstreiter noch einen neuen Dungeon für bis zu zehn Abenteurer zu besuchen. Diskret flüstert Schurke Shokker mir zu, ich solle mich vielleicht erst mal mit meinen neuen Feuerzaubern vertraut machen, der neue Dungeon sei recht anspruchsvoll. Besten Dank, ich habe die Anspielung wohl verstanden, auch wenn sie recht subtil war….

Ha, denen wird’ ich’s zeigen. Ich suche mir also eine kühle Umgebung um gefahrlos mit Feuer zu spielen. Im Gebiet der Sturmgipfel sind jede Menge Quests übrig, die sich fein hintereinander erledigen lassen. Ich brutzle die Gegner aus maximaler Entfernung mit dem Pyroschlag weg, feuere ein paar schnelle Flammen- und Feuerschläge hinterher, in einem eleganten Mix mit dem Rest der Palette. Stolz wie Hulle präsentiere ich meine Fähigkeiten in der Spinnenhöhle in der Drachenöde. Mit dabei gleich zwei Spieler, die nebenbei auch Meistermagier sind. Xavarius moniert als erstes meinen Pyroball-Einsatz: Bitte nur, wenn es ein Spontan-Zauber sei. Unnötig zu sagen, dass ich bisher noch nicht mitbekommen hatte, dass es ein kurzes Zeitfenster gibt, in dem der schrecklich langsame Pyroschlag zum ultraschnellen Spontan-Brutzler wird. Muss an meiner konsequenten Verweigerung von Addons liegen. Ich werde mir wohl eines zulegen müssen, was mir mit einem Faustschlag aus dem Monitor heraus ansagt: Jetzt Taste 5 drücken!
Morphoiz empfiehlt für den maximalen Schaden eine Arkanskillung. Xavarius hält dagegen: Das hinge sehr stark an der Rotation und sei recht kompliziert zu spielen. Eine Trefferwertung von 400 solle man im Übrigen schon erreichen, doziert Xavarius weiter.

Warum bietet solchen Leuten eigentlich niemand einen Vorstandsposten an??

Ich muss erst mal überlegen, was mit Rotation gemeint ist. Xava schickt mir freundlicherweise einen Link, der mit der Frage überschrieben ist: Warum macht mein Magier weniger Schaden als andere? Schmerzlichen Dank für diesen dezenten Hinweis…
Auf der Seite werden drei mögliche Talentspezialisierungen beschreiben. Ich entscheide mich für die, die meine Fähigkeiten optimal zu unterstützen scheint: „Die Spezialisierung auf den Frostfeuerblitz zeichnet sich durch den guten Schaden, den geringen Manaverbrauch und die leichte Rotation aus.“

Mir gefällt vor allem das Adjektiv „leicht“. Man braucht nur 5 Tasten, das schaffe ich gerade so. Erst stecke ich dem schröcklichen Monster unauffällig den Kittel in Brand, dann versenge ich ihm die Schuppen, um ihm per Feuerschlag leicht kross zu brutzeln und ihm final zwei Frostfeuerblitze über den Scheitel zu ziehen.

Eat this, Monsters of Warcraft!

WoW-Diary, Teil 75: Meistermagier
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5 Kommentare zu „WoW-Diary, Teil 75: Meistermagier

  • Oktober 28, 2009 um 1:31 pm Uhr
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    Oweia… ich weiss schon, warum ich mir den Spaß gönne, meist „Solist“ zu sein ! 🙂 Aber nett geschreiben… vielleicht sollte ich auch mal wieder in WOW Gefilden vorbeischauen.

    Traveller… der immer alleine unterwegs ist und daher keine Spaß hat… laut einer ehrgeizigen Feuermagierin. 🙂

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  • Oktober 28, 2009 um 1:43 pm Uhr
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    Du hörst ja immer auf zu spielen, wenn du das Level-Cap erreicht hast. Weil für dich dann nicht mehr viel übrig bleibt, außer Extra-Quests am Schlotterfest zu erledigen. Und nur über Quests sieht deine Ausrüstung noch dürftiger aus, als meine 😉
    Im übrigen erinnere ich mich, war es mit Franky, Machdirnix, mir und Dir immer sehr lustig in Instanzen. Aber Du lässt praktisch die Hauptsache des ganzen Spiels aus. Du bist immer willkommen, oder trauste dich nicht? 😉

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  • November 2, 2009 um 1:16 pm Uhr
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    Toller Beitrag!

    Wünsche dir weiterhin viel Spaß bei deinen Abenteuer als Feurio 😀 und freue mich auf weitere spannende Berichte!

    Keep em runnin‘

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  • November 16, 2009 um 3:30 pm Uhr
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    Haha,

    mein Magierherz fühlt mit Dir!

    Ein schöner Beitrag.

    Viele Grüße
    vom raidpausierenden Arkanmagier Chryso/Vyce

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  • November 26, 2009 um 6:47 pm Uhr
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    Sorry, wegen der späten Freischaltung des Kommentars, Chryso. Offensichtlich funktioniert die Benachrichtigung nicht richtig…

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