D&D ist quasi sowas wie die Mutter aller Fantasy-Rollenspiele. Dieses ehrwürdige Werk hat rund 30 Jahre auf dem Buckel und ist jetzt für den PC umgesetzt worden. Klingt spannend, fand ich, als ich zuerst davon hörte. Heute lags auf meinem Schreibtisch und just diese Woche steht ein Spielebeitrag fuer neues an. Passt doch, dachte ich und rein damit in den Test-Rechner.
Bis ich endlich zu Potte kam, hats eine Weile gedauert. Erst mal wollte das Spiel mehr Speicherplatz, als vorhanden. Klar, unser Testrechner ist notorisch voll mit allem möglichen Krams. Dann wurden ellenlange Updates runtergeladen. Gut, von WoW bin ich Kummer gewöhnt. Dann wollte er meine Kreditkarte nicht, dann gabs Server-Errors und dann… war ich endlich drin.
Ein hübsches Intro startet, dann die Charakterauswahl. Ich entscheide mich für eine Waldläuferin der Sorte Halbling. Dann kommt das, was ich bei klassischen Rollenspielen immer eher anstrengend finde: Bogen mit Fähigkeiten ausfüllen. Na gut, auch erledigt.
Also losgespielt. Erster Eindruck: Steuert sich nicht besonders geschmeidig. Zweiter Eindruck: Die Charaktere könnten besser anmiert sein. Meine Waldläuferin läuft, als hätte sie morbus scheuermann – will sagen: Solide Rückenbeschwerden.
Die ersten Quest haben Tutorialcharakter. Dabei wird der Bildschirm ganz schön voll mit jeder Menge Fensterchen mit Tipps. Links wird immer ein Steuerungstipp eingeblendet und davon gibts nicht wenige. Rechts oben die Questbeschreibung. In Form einer Art Einkaufszettels, auf dem immer weitere Punkte des Quest erscheinen und angehakt werden. Damit wirds dann schon schnell unuebersichtlich.
Ein bisschen simple Quests, ein bisschen Training und dann wirds eher langweilig. Gut, jetzt kaemen die groesseren und laengeren Quests an die Reihe und sich mal ein paar Leuten anschliessen. Aber ehrlich gesagt, macht der Ersteindruck nicht so recht Lust auf mehr. Der Fairness halber muss allerdings gesagt werden, D&D ist ein absolutes Gruppenspiel. Von daher ist hier, wer Solo-Content sucht, einfach an der falschen Adresse.
Die Grafik ist gut, aber nicht umwerfend. Der Ezaehler spricht englisch, Untertitel gibts in Deutsch. Das ist OK, Originalton finde ich eigentlich ganz atmosphaerisch.
Die Server sind anscheinend nicht so stabil, ich bin jedenfalls mehrmals rausgeflogen. Was allerdings durchaus auch mit unserem Haus-Netzwerk zu tun haben kann.
Ersteindruck: Nicht Fisch, nicht Fleisch. Ich koennte mir vorstellen, dass die Anhaenger und Kenner des legendaeren Pen and Paper Rollenspiels nicht ueberzeugt sein werden. Auch wenn die Macher eng mit Wizards of the Coast (den Original-Verlegern) zusammengearbeitet haben, aus einem Pen und Paper Spiel dieses Kalibers ein PC-Spiel zu basteln, ist gewagt. Das Regelwerk hat es bekanntlich in sich. Vermutlich liegt mein Unbehagen mit diesem Spiel auch darin: Man sollte einiges über D&D wissen, dann fällt der Einstieg leichter. Auch wenn es sich zu Beginn recht simpel spielt, es ist nicht World of Warcraft, das bekanntlich einen recht einfachen Zugang bietet.
Hier gibts Infos zum Spiel: Offizielle Seite.
Wikipedia zum Pen & Paper Vorlage: Artikel.
So und jetzt geh‘ ich WoW spielen. Hab‘ schliesslich grade von Lederverabeitung auf Schmiedekunst umgeschult und muss jede Menge Kupfer sammeln 😉