Jetzt gehts lohos!

Nachdem ich erfasst habe, dass mir niemand extra Bescheid sagt, sondern ich den Beta-Client schon seit zwei Tagen hätte downloaden können, hab‘ ich das dann am Freitag Abend einfach mal gemacht. Diablo 2 habe ich noch während meiner Zeit bei einem Privatsender gespielt und vorgestellt und das ist… eine Winzigkeit her. Erste Entscheidung: Klasse. Ich entscheide mich jedenfalls erstmal gegen Masse, denn die Barbarin hat viel von einem Kartoffelsack. In Rüstung. In zu knapp geschnittener Rüstung. Das geht gar nicht. Dabei spiele ich so gerne Haudrauf. Mönch. Nope. Ist mir irgendwie zu klerikal. Hexendoktor oder Zauberer sind mir zu stoffig. Letztlich entscheide ich mich für die Dämonenjägerin und nenne sie Elsbeth.

Diablo 3 BetaErstmal einfriemeln. Die Steuerung ist nicht wie WoW. Natürlich nicht, aber ich bin da unwesentlich drauf eingeschossen. Im ersten Moment denke ich, nunja, grafisch nicht gerade der Kracher. Aber wir reden auch von einem 3 Jahre alten iMac. Ich muss das erst noch in der Redaktion am testrechner runterladen. Bei mir sieht Elsbeth irgendwie etwas matschig und unscharf aus. Wirft sich aber in Pose, als gäbs kein Morgen. Ich düse also los, nachdem ich weiß, wie und wo ich klicken muss. Die ersten Aufträge und Metzeleien sind nicht weit weg. Ich bin relativ schnell drin und es fühlt sich an, als wäre es keine 11 Jahre her. Ist das gut oder schlecht, frage ich mich spontan, habe aber irgendwie keine Zeit, mich damit länger zu befassen. Relativ schnell habe ich Aufträge, die gewichtig erscheinen. Ich soll die Krone von so einem alten Zausel, König Leoric, suchen. Natürlich auf einem Friedhof. Überhaupt sind die Hauptorte eher dunkel. Friedhöfe, Ruinen, Keller, die ein oder andere Krypta. Die Gegner sind zunächst nicht allzu penetrant und lassen sich unter „Kch Kch Kch“-Geräuschen solide dahinmetzeln. Ich habe eine schicke Armbrust – immerhin habe ich in den letzten Jahren ein ganz kleines bisschen eingesehen, dass Fernkampf etwas für sich hat. Außerdem kann ich irgendso ein Fallendings legen, das Gegner verlangsamt. Zwischendurch poppen auch immer wieder neu erlernte Fähigkeiten auf – allerdings finde ich die nicht im Charakterbildschirm und habe auch erstmal keine Zeit, mich damit zu beschäftigen, wie ich die nun ausrüste und einsetze. Egal, das muss auch so.

Diablo 3 BetaIn einer netten Krypta, in der ich auf der Suche nach was-weiß-ich-was-oder-wem (Schussel, die Krone, die von Leoric!) herum eiere, finden sich hübsch lose Bodenplatten, unter denen man ein paar extra Kröten finden kann. Oder Schlappen. Das gleiche gilt für Fässer. Die stehen hier überall rum, muss eine große Fassindustrie geben. Ich zerdeppere alle, sammle Gold und Gegenstände. Ab und zu ist auch mal ein Skelett drin – was auch immer die in Fässer machen. Immerhin bringt mir das Skelett-Geschnetzel den Hinweis ein, ich hätte soeben ein Massaker angerichtet. Die Krone, die ich suchen soll ist natürlich ganz hinten und ganz unten. Ich bin nur mäßig begeistert von der Aussicht, nun den ganzen Weg wieder zurück zu latschen. Aber es hieß, ich soll zurück nach New Tristram. Auf halben Weg raus fällt mir ein, da sagte doch jemand (wer eigentlich), ich solle den Stone of whatever nutzen (dafür gäbe es auch einen Bonus) um zurückzukehren. Ah, das stand vermutlich da rum, wo ich die Krone gefunden habe. Also wieder zurück. Bis ich genauer nachlese und feststelle: Die Rede war vom Stone of Recall, also dem, was in WoW der Ruhestein ist. Ein Klick an Ort und Stelle und ich lande daheim.

In New Tristram kann ich jetzt meinen persönlichen Schmied nutzen. Dem habe ich einen Gefallen getan und von seiner dem Bösen anheim gefallenen Frau erlöst. Ich würde das eher eine schmutzige Scheidung nennen, aber Auftrag ist Auftrag. Der Schmied jedenfalls, nun Single, arbeitet für mich. Ich kann ihn bestimmte Fertigkeiten lernen lassen und natürlich darf er meine Ausrüstung reparieren. Sehr praktisch das. Sehr praktisch auch, dass ich Gegenstände wo immer ich bin aus meinem Inventar heraus verkaufen kann. Die übervollen Rucksäcke, die man in WoW mit sich rum schleppt, sind da wohl eine Lehre gewesen. Außerdem kann man nicht benötigten Schlunz in Einzelteile zerlegen, um sie als Rohstoffe nutzen zu können. Ich bin quasi ein wandelnder Bauchladen-Wertstoffhof.

Diablo 3 BetaMein nächster Quest heißt Reign of the Black King. Dafür muss ich durch eine Kathedrale mit vielen Ebenen und eben so vielen Gegnern latschen. Das ging ja bislang auch ganz gut, denke ich und werfe mich in die Schlacht. Noch mehr Untote, Skelette und sehr dicke Dinger. Alle schlecht gelaunt und mit einem ähnlichen Wortschatz. kch Kch Kch. Röchel. Und so weiter. Unglücklicherweise sind die langsam etwas hartleibiger und ich muss ab und zu mal ein paar Dopingmittel einwerfen. Immerhin finde ich ein Scroll of Companion. Das Papier beschwört einen Begleiter, der nebenbei Gold aufsammelt. Sehr praktisch, den beschwöre ich doch gleich mal. Es taucht etwas auf, das einem Schwein oder einem Schaf ähnelt. Zoomen kann ich anscheinend nicht, jedenfalls sehe ich nur etwas weißes neben mir her dackeln. Das Schweineschaf dackelt also mit und fällt nicht weiter auf. Mir fällt dagegen auf, dass noch etwas fast wie früher – also wie bei Diablo 2 – ist. Zunächst denke ich, das ist alles easy Geschnetzel. Dann denke ich, huch, ein wenig überlegter vorgehen könnte nicht schaden.

Ja, vielleicht hätte ich mich dann doch mal früher damit beschäftigen sollen, wo die neu dazugekommenen Skills eigentlich so stecken. Nur mit Verlangsamen via Falle, meiner Armbrust und unerschütterlichem Selbstbewusstsein geht es dann doch bald nicht mehr. Da es inzwischen fast 1 Uhr ist, beschließe ich, Elsbeth mal eben in der Kathedrale zwischenzuparken und morgen weiterzumachen. Oder so. Vielleicht hilft mir ja dann jemand.

Erstes Fazit: Macht Spaß. Genauso wie Diablo 2. Die Frage ist nur: Reicht das? Ich traue da meiner eigenen Einschätzung nicht ganz. Außerdem sind 2-3 Stunden anspielen auch sicher nicht sehr viel. Fakt ist aber, ich sehe im Moment noch nicht den großen Wurf. Und jetzt entschuldigt mich. Ich habe Beef mit ein paar Untoten.

Von Friedhöfen, Ruinen & Untoten
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3 Kommentare zu „Von Friedhöfen, Ruinen & Untoten

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